Der Allfinanzkonzern Allianz will seine Präsenz am britischen Versicherungsmarkt ausbauen. Zu diesem Zweck ziehe das Münchener Dax-Unternehmen auch Zukäufe bei allgemeinen Versicherungen in Erwägung, schreibt die "Financial Times". Die Allianz sei daran interessiert, ihre Präsenz im britischen Versicherungsmarkt zu erhöhen, sagte Clement Booth, Mitglied des International Executive Committee der Gesellschaft, dem Blatt.

Bei den Zukäufen könne es sich um kleine Ergänzungen handeln. Sollte sich die Möglichkeit bieten, seien auch große Transaktionen denkbar. Er setze weder nach unten noch nach oben ein Limit, wird der Manager zitiert. Dies stellt laut dem Blatt eine Abkehr von der bisherigen Strategie dar. In den vergangenen Jahren habe sich die Allianz SE mit großen Akquisitionen zurückgehalten.

"Wir müssen nicht zukaufen, um unsere Profitabilitätsziele zu erreichen", so Booth weiter. Allianz wollte nicht sagen, ob sie an den Versicherungen Direct Line und Churchill der Royal Bank of Scotland interessiert sei. Branchenkenner sehen die deutsche Gesellschaft eher nicht als Käufer.

Einen Wiedereinstieg am britischen Markt für traditionelle Lebensversicherungen plant die Allianz laut Booth nicht. Denkbar sei allerdings das Angebot von Rentensparplänen, wie sie in den USA vertrieben werden. Das Unternehmen habe bereits mit verschiedenen potenziellen Anbietern gesprochen, eine Vereinbarung über den Vertrieb solcher Produkte in Großbritannien gebe es aber noch nicht.