Anteil an ICBC halbiert Allianz macht Kasse
28.04.2009, 11:45 UhrEuropas größter Versicherer Allianz hat sich für knapp 1,23 Mrd. Euro von der Hälfte der Beteiligung an der größten chinesischen Bank getrennt. Knapp drei Jahre nach dem Einstieg seien rund 3,22 Mrd. in Hongkong gehandelte ICBC- Aktien verkauft worden, teilte die Allianz mit.
Für diese Aktien lief die Haltefrist am 28. April aus. Der Konzern hält den Angaben zufolge weiter 3,22 Mrd. ICBC-H-Aktien. Die Kooperation mit der ICBC bleibe von dem Geschäft vollkommen unberührt, sagte ein Allianz-Sprecher. Die ICBC ist gemessen am Marktwert die größte Bank der Welt.
Finanzkreisen zufolge erlöste die Allianz damit rund 12,41 Mrd. Hongkong-Dollar oder knapp 1,23 Mrd. Euro. Die Papiere seien für 3,86 Hongkong-Dollar je Stück und damit mit einem leichten Abschlag im Vergleich zum Montagschlusskurs verkauft worden, hieß es. Die Allianz hatte sich Anfang 2006 für rund eine Mrd. US-Dollar 2,5 Prozent an der damals noch nicht börsennotierten Bank gesichert.
Am Dienstag erholte sich die ICBC-Aktie von ihren Verlusten am Montag und stieg um rund vier Prozent auf 4,18 Hongkong-Dollar. Am Montag war das Papier auch wegen des Auslaufens der Haltefrist der Allianz und anderer Großaktionäre deutlich gefallen. Neben dem deutschen Versicherer trennte sich am Dienstag auch der amerikanische Finanzkonzern American Express von ICBC-Aktien.
Der Versicherer wollte mit der ICBC-Beteiligung vor allem den Vertrieb in China stärken. Die strategische Kooperation der ICBC und der Allianz wurde erst vor kurzem bestätigt. Die ICBC hat in China rund 16 000 Filialen und 382 000 Mitarbeiter. Sie verdiente im ersten Quartal mit 35 Mrd. Yuan (knapp vier Mrd. Euro) rund sechs Prozent mehr als vor einem Jahr. Die chinesischen Banken sind wegen ihres vergleichsweise geringen Engagements bei hochspekulativen Papieren bisher gut durch die Finanzkrise gekommen.
Quelle: ntv.de