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Dresdner haut noch mal rein Allianz mit Milliardenloch

Die an die Commerzbank verkaufte Dresdner Bank hat den Versicherungsriesen Allianz bis zum Schluss belastet. Der Allianz-Verlust habe 2008 bei 2,44 Mrd. Euro gelegen, nach einem Rekordgewinn von acht Mrd. im Jahr zuvor, teilte Europas größter Versicherer am Donnerstag mit. Analysten hatten nur mit einem Verlust von 1,93 Mrd. gerechnet.

Hauptgrund für die tiefroten Zahlen waren erneut Belastungen durch die mittlerweile abgestoßene Bank-Tochter - insgesamt 6,4 Mrd. Euro im Jahr 2008, knapp drei Mrd. davon allein im vierten Quartal. Die Commerzbank konnte die Dresdner-Übernahme, die letztlich einen Wert von rund fünf Mrd. Euro hatte, nur dank einer staatlichen Finanzspritze stemmen. Eigentlich sollte die Transaktion für Deutschlands zweitgrößte Bank doppelt so teuer sein. Die Allianz hatte die Dresdner 2001 für 24 Mrd. Euro übernommen. Trotz mehrerer Umbauten zahlte sich das Geschäft nie richtig aus. Vor allem das Investmentbanking sorgte für Probleme und ließ den Traum von einem schlagkräftigen Allfinanzkonzern platzen.

Verbleibendes Geschäft verdient Geld

In ihren anderen Sparten arbeitet die Allianz aber profitabel und kam 2008 auf einen Gewinn von rund vier Mrd. Euro im fortzuführenden Geschäft. Der Kern der neuen Allianz ist die Schaden- und Unfallversicherung. Daneben sind die Münchner in der Lebens- und Krankenversicherung sowie in der Vermögensverwaltung aktiv. Hinzu kommen kleinere Randgeschäfte im Bankbereich und eine Beteiligung von knapp 14 Prozent an der Commerzbank.

Die Dividende für 2008 kürzt die Allianz auf 3,50 Euro je Aktie. Im Jahr zuvor waren es noch 5,50 Euro.

Konzernchef Michael Diekmann sagte, die Finanzkrise habe sich stark auf die Allianz ausgewirkt, neben der Dresdner Bank vor allem im Lebensversicherungsgeschäft und der Vermögensverwaltung, wo es deutliche Umsatz- und Ertragseinbußen gab. Er betonte aber, die Allianz stehe solide da und verfüge über ausreichend Kapital. Die Dividende für 2008 wurde auf 3,50 Euro je Aktie gekürzt. Im Jahr zuvor waren es noch 5,50 Euro.

"Die schwierigen Bedingungen am Kapitalmarkt werden auch 2009 anhalten", warnte Diekmann. "Wir befinden uns im stärksten Wirtschaftsabschwung seit Jahrzehnten." Eine Prognose wagte er nicht. Zuverlässige Aussagen über Erträge im Jahr 2009 seien in diesem Umfeld nicht möglich. Zuletzt hatte die Allianz noch ein operatives Ergebnis von neun Mrd. Euro in Aussicht gestellt.

Quelle: ntv.de

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