Verstärkte Verzahnung Allianz wirbt Bankkunden
08.02.2007, 12:38 UhrMehr als fünf Jahre nach der Übernahme der Dresdner Bank will die Allianz ihre Vertriebsagenturen mit Bankmitarbeitern besetzen und so das Kundenpotenzial besser ausschöpfen. Vorsichtig geschätzt könnten mittelfristig zehn bis zwölf Prozent der 20 Millionen Allianz-Versicherungsnehmer auch zu Dresdner-Kunden werden, sagte ein Sprecher des Münchener Allfinanzkonzerns am Donnerstag. Dies wären mindestens zwei Millionen neue Kunden für das Frankfurter Institut, das zuletzt bereits auf mehr als sechs Millionen kam.
Ab Donnerstag wurden erste Allianz-Agenturen mit jeweils einem Bankberater ausgestattet, der damit den Versicherten vor Ort sämtliche Dresdner-Produkte anbieten kann. Bislang war über den Allianz-Vertrieb nur ein eingeschränktes Banksortiment zu erhalten. In einer Pilotphase sollen zunächst rund 100 solcher Mini-Bankfilialen entstehen. Insgesamt verfügt die Allianz in Deutschland über gut 10.000 Agenturen.
Mit dem neuen Schritt treibt die Allianz die Verzahnung von Bank, Vermögensverwaltung (Allianz Global Investors) und Assekuranz voran. Dies steht seit langem ganz oben auf der Agenda von Dresdner-Chef Herbert Walter, der bislang jedoch nur stockend mit der Umsetzung des Vorhabens vorankommt.
So war die Dresdner Bank nach der Übernahme zunächst für mehrere Jahre damit beschäftigt, faule Kredite aus der Bilanz zu kehren und wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen. Mittlerweile fahren die Frankfurter zwar wieder Gewinne ein, leiden aber nach wie vor unter zu hohen Kosten. Im Rahmen einer erneuten Umstrukturierung werden deshalb demnächst etwa 2500 Arbeitsplätze gestrichen.
Die Neukundengewinnung über den Allianz-Vertrieb läuft seit zwei Jahren auf etwa konstantem Niveau. 2006 hätten die Vertreter 330.000 neue Klienten für die Dresdner geworben, teilte die Allianz mit und bestätigte damit Informationen aus Finanzkreisen vom Wochenende. Im Vorjahr waren es sogar 360.000 gewesen.
Quelle: ntv.de