Gute Chemie Altana rechnet mit Wachstum
15.03.2007, 08:17 UhrNach dem Verkauf der Pharma-Sparte hat Altana für sein übrig gebliebenes Chemie-Geschäft hochfliegende Pläne. "Wir kommen mit viel Schwung aus den Startlöchern", sagte der designierte Chef des Konzerns, Matthias Wolfgruber, am Donnerstag in Bad Homburg. Der 53-Jährige stellte für die neue Altana zweistellige Wachstumsraten in Aussicht. "Wir gehen von einer weiterhin sehr lebhaften Nachfrage aus", sagte er. Helfen sollen wie schon in der Vergangenheit auch Zukäufe. Neben abrundenden Übernahmen für die bestehenden Geschäftsfelder prüfe Altana auch den Einstieg in neue Märkte.
Der Kauf des Fürther Chemie-Konkurrenten Eckart für rund 630 Mio. Euro war die größte Übernahme der Firmengeschichte von Altana gewesen. "Die Startbedingungen für die neue Altana sind gut, das Umfeld stimmt und die Fundamente sind sicher", sagte der scheidende Vorstandschef Nikolaus Schweickart auf seiner letzten Bilanzpressekonferenz. Der 63-Jährige verabschiedet sich nach 17 Jahren an der Spitze von Altana mit einem Rekordgewinn und einer satten Sonderdividende aus dem Pharmageschäft. In wenigen Wochen übergibt er das Ruder an Wolfgruber, der bisher die Chemiesparte leitet.
Er will den Umsatz des neuen Konzerns in diesem Jahr auf 1,34 bis 1,39 Mrd. Euro steigen, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) auf 210 bis 240 Mio. Euro. 2006 hatte Altana in den fortgeführten Aktivitäten einen Umsatz von 1,29 Mrd. Euro und ein Ebitda von 186 Mio. Euro erzielt -so viel wie noch nie.
Aktionäre erhalten kompletten Gewinn aus Pharma-Verkauf
Altana hatte das Pharmageschäft vor einigen Monaten an die dänische Nycomed verkauft, da der Patentschutz für das Magenmittel Pantoprazol zum Ende des Jahrzehnts ausläuft. Damit hatten die Bad Homburger jahrelang den Löwenanteil ihrer Erlöse erwirtschaftet. Neue Medikamente, die den Ausfall ausgleichen könnten, waren nicht in Sicht. Nun konzentriert sich das von der Quandt-Erbin Susanne Klatten kontrollierte Unternehmen ganz auf das kleinere Chemiegeschäft.
Den Aktionären versüßt Altana den Ausstieg aus der Arzneimittelgeschäft mit einer Sonderdividende. Insgesamt werden gut 4,7 Mrd. Euro an die Anteilseigner ausgeschüttet -das ist der gesamte Gewinn aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs. Insgesamt erhalten die Anteilseigner damit 34,80 Euro je Aktie.
Die im Dax gelistete Altana-Aktie lag am Donnerstag 0,3 Prozent im Minus bei 46,84 Euro. Nach dem Schrumpfungsprozess dürfte Altana nach den Erwartungen von Experten in den Nebenwerteindex MDax zurückfallen.
Quelle: ntv.de