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Keine Kredite mehr American Home in Not

Der US-Hypothekenfinanzierer American Home Mortgage Investment steht vor großen Problemen. Das Unternehmen bekommt nach eigenen Angaben selbst keine Kredite mehr. Am Montag hätten 300 Mio. US-Dollar gefehlt und am Dienstag seine es weitere 450 bis 500 Mio. US-Dollar gewesen. Nun müsse man nach anderen Wegen suchen, um an Geld zu kommen. Dazu zähle auch der Verkauf von Vermögenswerten. An der Börse wurde nach der Ankündigung das Überleben von American Home in Frage gestellt. Die Aktien des Unternehmens fielen um 90 Prozent. Im Dezember 2006 waren die Papiere noch für rund 36 Dollar gehandelt worden.

"Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass das Unternehmen entweder Bankrott geht oder sich substanziell zu umgestaltet, dass für die Aktionäre nur noch wenig Wert verbleibt", kommentierte Bose George, Analyst bei Keefe Bruyette & Woods, die Entwicklung. American Mortgage gehört zu den großen Hypotheken-Anbietern der USA - zuletzt hatte die Firma einen Marktanteil von 2,5 Prozent.

Mit der Entwicklung erreichte die Krise am Hypothekenmarkt einen neuen Höhepunkt. Rund 50 Finanzierer sind inzwischen bankrott oder haben sich selbst verkauft. Am härtesten hat es Institute getroffen, die sich auf Kreditnehmer mit niedriger Bonität ("subprime mortgage") konzentriert haben. American Home dagegen hat vor allem Kunden mit höherer Kreditwürdigkeit. Genau dies verschreckt nun Experten. "Das steigert die Sorgen für den gesamten Hypotheken-Markt, weil American Home nun wirklich rein gar nichts mit zweitklassigen Krediten zu tun hatte", sagte Sam Rahman, Portfolio-Manager bei Baring Asset Management.

American Home selbst ist keine Bank und davon abhängig, dass andere Institute die Kreditzusagen der Firma gegenfinanzieren.

Auch bei anderen Firmen aus der Branche ging es am Dienstag bergab. Die Aktien von Novastar, MGIC und Radian fielen um bis zu 25 Prozent, nachdem die Unternehmen mitgeteilt hatten, sie müssten wohl 1,03 Mrd. US-Dollar abschreiben, die sie in ein Gemeinschaftsunternehmen für zweitklassige Hypothekenkredite investiert haben.

Hintergrund der Krise ist, dass die Banken in Boomzeiten bereitwillig Kredite auch an zahlungsschwache Käufer vergeben haben. Vor allem diese Hausbesitzer haben nun angesichts steigender Zinsen und fallender Hauspreise Probleme mit der Rückzahlung. Die Darlehen erforderten häufig kein Eigenkapital und in der Regel war ein flexibler Zinssatz vereinbart.

Quelle: ntv.de

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