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"Befreiungsschlag bleibt aus" Anleger schichten um

Staatsanleihen haben am Donnerstag erneut von der Flucht der Anleger in die als sicher geltenden Anlagen profitiert. "Der erhoffte Befreiungsschlag nach Vorlage der Pläne der US-Regierung für Konjunktur und Bankenrettung ist an den Finanzmärkten ausgeblieben", erläuterte Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus. "Deshalb herrscht wieder verstärkte Konjunkturskepsis." Anleger schichteten ihre Gelder entsprechend aus riskanteren Anlagen wie Aktien in Staatsanleihen und Gold um.

Der Bund-Future setzte seinen Höhenflug des Vortages fort und legte 84 Ticks auf 124,62 Punkte zu. Selbst überraschend gestiegene US-Einzelhandelsumsätze bremsten den Anstieg nur vorübergehend. Ohne den Autohandel hatten die US-Einzelhändler 0,9 Prozent mehr in den Kassen, das ist der stärkste Anstieg seit Mai 2008.

Dass der Bund-Future diese unerwartet guten Daten wegstecke, mache Hoffnung auf weiter steigende Kurse am Rentenmarkt, sagte Sartoris. "Bei anhaltender Dynamik könnte der Bund-Future auf Wochensicht in Richtung 126 Zähler steigen." Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte bei 3,114 Prozent. Die von der Bundesbank täglich berechnete Umlaufrendite öffentlicher Anleihen fiel auf 2,87 (Vortag: 3,0) Prozent.

Euro im Sog

Auch am Devisenmarkt bleibt nach Einschätzung von Analysten die Risikoaversion der Anleger kursbestimmend. Der Dollar profitiere als weltweit liquideste Währung und damit "sicherer Hafen" dabei noch immer von steigender Unsicherheit, während der Euro als riskantere Anlage eingestuft werde.

Im Sog sinkender Aktienmärkte gab der Euro am Nachmittag weiter nach und fiel auf 1,2730 Dollar nach 1,2897 Dollar am Vorabend in New York. Die Gemeinschaftswährung bewege sich weiterhin in einer Handelsspanne von 1,27 bis 1,31 Dollar, hieß es in einem Marktkommentar der Commerzbank.

Die EZB legte am Mittag den Referenzkurs des Euro mit 1,2833 (1,2938) Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken
wurde der Wert mit 1,2824 (1,2937) Dollar ermittelt.

Quelle: ntv.de

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