Im Juni war es schlimmer Anleger ziehen Fonds-Geld ab
28.08.2008, 18:46 UhrAngesichts der anhaltenden Konjunktursorgen haben deutsche Anleger auch zu Beginn des zweiten Halbjahres einen Bogen um Aktieninvestments gemacht. Im Ferienmonat Juli zogen sie per saldo fast 294 Milo. Euro aus Aktienfonds ab. Im Juni war es allerdings mehr als das Zwölffache gewesen, wie eine veröffentlichte Statistik des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) zeigt.
In Reaktion auf die sich verdüsternden Konjunkturaussichten und dem zunehmenden Inflationsdruck hatten die europäischen Börsen Mitte Mai zu einer erneuten Talfahrt angesetzt. Der Dax brach bis Mitte Juli um rund 1200 Punkte ein, zeitweilig rutschte der deutsche Leitindex dabei unter die Marke von 6000 Punkten. Seitdem hat sich der Index etwas erholt und notierte zuletzt um 6400 Zähler.
Widergespiegelt im Anlegerverhalten fand sich die Erwartung, dass die US-Wirtschaft wohl als erste die Krise überwinden werde. Bei Aktienpublikumsfonds haben auf Nordamerika spezialisierte Produkte seit Jahresbeginn die höchsten Zuflüsse verzeichnet, auch im Juli wurde unter dem Strich investiert. Die höchsten Abflüsse verbuchten dagegen auf Europa spezialisierte Aktienfonds.
Unverändert hoch im Vergleich zum Vormonat blieben mit per saldo fast zwei Milliarden Euro die Abflüsse aus Rentenfonds. Gefragt waren dagegen die in unsicheren Zeiten gern als eine Art Parkplatz genutzten Geldmarktfonds. In diese Produkte investierten die Anleger per Saldo 1,35 (Juni: minus 2,37) Mrd. Euro. Auch offene Immobilienfonds waren beliebt mit Netto-Zuflüssen von 1,2 (376 Milo.) Mrd. Euro. Unter dem Strich zogen Anleger aus deutschen Publikumsfonds im Juli 181 Mio. (Juni: 5,5 Mrd.) Euro ab.
Quelle: ntv.de