Streit um iTunes Apple bewegt sich
09.01.2008, 11:21 UhrDer Kartellstreit zwischen Apple und den Wettbewerbshütern der Europäischen Union ist beendet. Die EU-Kommission hat das Wettbewerbsverfahren gegen den Elektronikkonzern Apple wegen unterschiedlicher Preise beim Herunterladen von Musik aus dem Onlineshop iTunes eingestellt.
In einer aktuellen Mitteilung begrüßt die Kommission eine Ankündigung von Apple, innerhalb von sechs Monaten einheitliche Preise in ganz Europa einzuführen. Dass Apple sich bewegen wolle, war zu Beginn der Woche an die Öffentlichkeit gedrungen.
Der Kommission zufolge will der Computerkonzern die Preise in seinem Online-Musikgeschäft iTunes europaweit in den nächsten sechs Monaten angleichen. Damit müssten die Verbraucher in Großbritannien nicht länger zehn Prozent mehr pro Musiktitel zahlen als die Kunden im Euro-Raum, erklärte die Kommission am Mittwoch in Brüssel. Da Apple künftig auch keine regionalen Verkaufsbeschränkungen mehr mit den großen Musikanbietern vereinbare, könne das im April 2007 eröffnete Kartellverfahren eingestellt werden.
Eine britische Verbraucherorganisation hatte sich darüber beklagt, dass Briten für Musik aus dem iTunes-Angebot mehr bezahlen mussten als Bürger anderer Länder. Bereits im Jahr 2005 hatten die Verbraucherschützer moniert, dass der Preis pro Artikel mit 99 Cent in Deutschland oder Frankreich niedriger sei als mit 79 Pence - heute umgerechnet 1,05 Euro - in Großbritannien. Apple hatte dies mit bestehenden urheberrechtlichen Grenzen der Musikanbieter begründet, von denen die Computerfirma die Titel bezieht. Apple selbst hätte eigenen Angaben zufolge einen einheitlichen iTunes-Shop für alle Länder vorgezogen.
Inwiefern die Kunden künftig aus dem gesamten europäischen Angebot auswählen können, ist offen. Denn der Kommission zufolge muss Apple auch weiterhin die Urheberrechte der Länder beachten. Wegen der Lizenzrechte der Musikanbieter - also vor allem EMI, Warner, Sony BMG oder die zu Vivendi gehörende Universal Music Group - sei es schwierig, ein EU-weit einheitliches Angebot zu schaffen. In den USA verlangt Apple für ein Lied 99 US-Cent, umgerechnet 67 Euro-Cent.
Quelle: ntv.de