Bsirske steigt in den Ring Arbeitskampf bei Telekom
27.04.2007, 11:25 UhrDer Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, hat bei der Telekom einen Arbeitskampf angekündigt. "Der Fehdehandschuh ist ausgeworfen vom Vorstand des Unternehmens", sagte Bsirske auf einer ver.di- Landesbezirkskonferenz in Bamberg.
"Wir nehmen den Fehdehandschuh auf und gehen mit euch in die Urabstimmung und den Arbeitskampf." Der Telekom-Vorstand müsse seine Pläne aufgeben, 50.000 Mitarbeiter in Service-Gesellschaften auszugliedern. Die Beschäftigten müssten in diesem Fall länger arbeiten und würden weniger Gehalt bekommen, sagte Bsirske.
Bei der Telekom gab es auch am Freitag wieder Warnstreiks. Die Telekom-Mitarbeiter sind mit den geplanten Gehaltskürzungen und der Verlängerung der Arbeitszeiten alles andere als einverstanden. Bei der Vorstellung der Pläne konnte sich Telekom-Personalchef Karl-Gerhard Eick diese Woche bei einem gellenden Pfeifkonzert und "Aufhören, Aufhören!"-Rufen kaum Gehör verschaffen. Für den Hinweis, dass auch der Vorstand mit Nullrunden Einbußen hingenommen habe, erntete Eick nur Gelächter unter den rund 1.000 Mitarbeitern des Konzerns, die mit Bussen zum Verhandlungsort in das verschlafene Winzerdorf Mayschoß an der Ahr in Rheinland-Pfalz angereist waren.
Rund 50.000 Telekom-Mitarbeiter sollen mit dem Wechsel zu T-Service einen Gehaltsabschlag von zwölf Prozent akzeptieren und mindestens vier Stunden länger arbeiten. Kein Dax-Unternehmen hat jemals solch umfassende Zugeständnisse gefordert. Den mit viel Geld erstreikten Abschied von der 40-Stunden- Woche will die Telekom rückgängig machen und auch den geforderten Mindestlohn von 7,50 Euro pro Stunde sieht die Gewerkschaft unterschritten. Sie befürchtet einen Domino-Effekt, sollte allzu schnell den Forderungen der Konzernführung nachgeben werden. Um mögliche Nachahmer abzuschrecken und eine Unterspülung der deutschen Tariflandschaft zu vermeiden, haben sich der DGB-Vorsitzende Michael Sommer und ver.di-Chef Frank Bsirske in den Konflikt eingemischt.
Quelle: ntv.de