Mehr Ruhe bei Börse Atticus unter drei Prozent
31.03.2009, 20:23 UhrVier Jahre nach seinem Einstieg hat sich der Hegefonds Atticus aus dem Kreis der Großaktionäre der Deutschen Börse verabschiedet. Der Fonds teilte mit, dass sein Anteil die meldepflichtige Schwelle von drei Prozent unterschritten habe.
Zuvor hatten die beiden Hedgefonds Atticus und TCI bereits angekündigt, dass sie zukünftig getrennte Wege gingen und ihr so genanntes "Acting in Concert" bei der Deutsche Börse aufgäben. Eine entsprechende Vereinbarung vom September vergangenen Jahres ende am 31. März.
Die Deutsche Börse bestätigte, von Atticus über den gesenkten Anteil informiert worden zu sein. Vorbehaltlich der juristischen Prüfung werde die Deutsche Börse ihren Veröffentlichungspflichten nachkommen, teilte das Dax-Unternehmen in Frankfurt/Main mit.
Ständig im Clinch mit Börsenspitze
Zusammen hielten die Atticus und TCI bislang 19,3 Prozent der Aktien der Deutschen Börse. Jedoch hatte es jüngst Medienberichte gegeben, wegen der Finanzmarktkrise hätten Hedgefonds mit Hilfe von Finanzinstrumenten große Teile ihrer Beteiligung abgegeben. Dazu hatten die Fonds selbst keine Stellung nehmen wollen. Der britische Hedgefonds TCI hat sich bislang nicht zu seiner aktuellen Beteiligung an der Börse geäußert.
Die beiden aktivistischen Fonds hatten sich immer wieder in die Geschäftspolitik des Börsenbetreibers eingemischt. Zuletzt hatten sie im vergangenen Spätherbst den Rückzug des damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Kurt Viermetz erzwungen, waren jedoch mit dem Versuch gescheitert, eine Zerschlagung des Konzerns zu erreichen.
Vor vier Jahren hatten sie hingegen erfolgreich eine Fusion mit der Londoner LSE verhindert und den damaligen Börsenchef Werner Seifert zum Rücktritt gezwungen.
Quelle: ntv.de