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Analysten sicher Auch Coba macht Verlust

Die Finanzkrise dürfte der Commerzbank zum Jahresauftakt gehörig das Ergebnis vermasselt haben. Nach Einschätzung von Analysten brach der Gewinn des Dax-Unternehmens im ersten Quartal um fast die Hälfte auf 327 Millionen Euro ein. Damit würde das zweitgrößte deutsche Geldhaus deutlich besser wegkommen als mancher Wettbewerber. Die Deutsche Bank war wegen Milliardenabschreibungen erstmals seit fünf Jahren in die Verlustzone gerutscht. Und auch bei der zur Allianz gehörenden Dresdner Bank schlugen allein in den ersten drei Monaten Wertberichtigungen von fast einer Milliarde Euro zu Buche.

Bei der Vorlage der Quartalsergebnisse der Commerzbank am kommenden Mittwoch stehen vor allem die Belastungen aus der Finanzkrise im Fokus. Von Januar bis März hatten sich die Probleme an den Märkten nochmals deutlich verschärft. Die Refinanzierung wurde teurer und die Preise für strukturierte Wertpapiere gingen erneut auf Sinkflug.

Jedoch sind die möglichen Verluste für die Commerzbank begrenzt: Ihr einst 1,2 Milliarden Euro schweres Portfolio an US-Ramschhypotheken hat sie bereits 2007 zum größten Teil abgeschrieben. Insgesamt summierten sich die Belastungen im vergangenen Jahr auf knapp eine Milliarde Euro. Die Deutsche Bank ist inzwischen bei fünf Milliarden Euro angekommen, bei der Dresdner Bank sind es rund 2,5 Milliarden.

Werden die Prognosen gehalten

Kopfschmerzen dürfte der Commerzbank im ersten Quartal auch das Staatsfinanzierungsgeschäft bereitet haben. Wegen der Integration der kürzlich komplett übernommenen Essen Hyp wird sich nach Ansicht von Analysten der Verlust in der Sparte ausweiten. Die Integration der Essen Hyp hatte bereits im Schlussquartal 2007 Kosten von 150 Millionen Euro verursacht. Die Bank wird auf die Commerzbank-Tochter Eurohypo verschmolzen.

Mit dem margenarmen Staatsfinanzierungsgeschäft haben sich schon mehrere Banken verhoben. Zuletzt sorgte die Düsseldorfer Hypothekenbank für Furore: Die langjährige Eigentümerin Schuppli-Gruppe, der früher auch die Essen Hyp gehörte, hatte das Institut überraschend an den Einlagensicherungsfonds der privaten Banken verkauft. Dieser sucht nun einen neuen Inhaber. Als potenzieller Interessent - zumindest für Teile des Geschäfts - wird auch die Eurohypo gehandelt.

Pessimistische Analysten

Fraglich ist nach Ansicht von Experten, ob die Commerzbank trotz der Belastungen im ersten Quartal die Prognosen für das Gesamtjahr halten kann. Die meisten der Analysten stellen das jedenfalls infrage. Sie rechnen im Schnitt mit einem Rückgang des Gewinns um über sieben Prozent auf 1,77 Milliarden Euro. Die Deutsche Bank musste vor wenigen Tagen eingestehen, wegen des unsicheren Marktumfelds ihre Prognosen für 2008 nicht mehr halten zu können.

Quelle: ntv.de

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