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Germanwings und TUIfly Auf dem Weg zur Fusion

Lufthansa und TUI wollen die Fluggesellschaften Germanwings, Eurowings und TUIfly vereinen. Damit würde ein starker Konkurrent zu Air Berlin entstehen. Die Lufthansa stellt damit ihr Geschäft im Billig- und Europasegment neu auf. Der Touristikkonzern TUI Travel will seine schwächelnde deutsche Fluggesellschaft TUIfly stärken. Eine entsprechende Absichtserklärung über das Zusammengehen der Fluggesellschaften sei am Dienstag unterzeichnet worden, wie die TUI und die Lufthansa mitteilten.

Einzelheiten des Zusammenschlusses stünden aber noch nicht fest. Auch zur künftigen Verteilung der Anteile an der gemeinsamen Holding wurden keine Angaben gemacht. Allerdings hatte Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber betont, dass die TUI-Töchter nicht unter das Dach der Lufthansa kommen würden. Daher wird vermutet, dass Lufthansa weniger als 50 Prozent an der neuen Gesellschaft halten wird. Weitere Anteile könnten an den Eurowings-Miteigentümer Albrecht Knauf gehen.

Die TUI hatte ihre beiden deutschen Flugmarken Hapag Lloyd und HLX zuletzt unter der Marke TUIfly vertrieben. Eurowings gehört zu knapp 50 Prozent der Deutschen Lufthansa und ist auf den Kurz- und Mittelstrecken aktiv. Der stark expandierende Billigflieger Germanwings ist eine komplette Tochter von Eurowings.

Lufthansa und TUI hatten Verhandlungen zur Fusion ihrer Fluggesellschaften Germanwings und TUIfly nach Informationen aus Konzernkreisen am Montagabend vereinbart.

Bereits in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass nach monatelangen Vorgesprächen jetzt eine genaue Unternehmensbewertung ("Due Diligeance") folgen soll. Ziel ist eine gemeinsame Fluggesellschaft, die auch zusätzliches Gegengewicht zu Air Berlin schaffen soll.

Nach bisherigen Plänen sollen die Marken Germanwings und TUIfly fortbestehen. TUIfly soll dabei seine Flugkapazität dabei reduzieren und nur noch Urlaubsflüge vor allem für die eigenen Reiseveranstalter anbieten. Germanwings dagegen soll ausgebaut werden. Beide Konzerne wollten an der neuen gemeinsamen Flugtochter jeweils nur einen Minderheitsanteil halten. Das erlaubt eigenständige Tarifverträge.

Dritter Anteilseigner könnte der Germanwings-Miteigner und Dortmunder Unternehmer Albrecht Knauf werden. Die genauen Anteilsverhältnisse müssen im Zuge der noch ausstehenden genauen Bewertung von TUIfly und Germanwings geklärt werden. TUI und Lufthansa wollten sich am Montag nicht äußern.

TUI Travel plant weitere Zukäufe

Der deutsch-britische Reisekonzern TUI Travel plant weitere Zukäufe. Es gebe eine ganze Reihe von Kaufmöglichkeiten, vor allem im Bereich von Spezialveranstaltern und Internet-Anbietern, sagte TUI Travel-Chef Peter Long am Dienstag. Pro Jahr seien dafür rund 150 Mio. Pfund vorgesehen.

Gleichzeitig wolle TUI Travel die Kapazitäten bei seinen Fluggesellschaften enger an den Bedarf der Reiseveranstalter koppeln, um Überkapazitäten zu vermeiden. Die dürfte vor allem für Deutschland im Zuge der geplanten Fusion von TUIfly mit dem Lufthansa-Billiganbieter Germanwings eine Verringerung der eigenen Flugkapazitäten bedeuten.

Quelle: ntv.de

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