Schaeffler hat Probleme Autogeschäft an Conti?
11.12.2008, 13:27 UhrAngesichts der Probleme bei der Übernahme des Automobilzulieferers Continental durch die fränkische Schaeffler-Gruppe prüfen die Hannoveraner nach Informationen der "Financial Times Deutschland" ein Angebot an ihren neuen Großaktionär und dessen Kreditbanken. Demnach soll Schaefflers Automobilgeschäft bei Conti eingegliedert werden. Die Idee sei im Conti-Aufsichtsrat diskutiert worden, berichtete das Blatt.
Ein solcher Schritt würde den Wert des designierten MDax-Konzerns steigern. So könne leichter ein Investor gefunden werden, der Schaefflers überschüssige Conti-Papiere abkaufe, schreibt die Zeitung. Schaeffler bliebe nur das Wälz- und Kugellagergeschäft. Ein Continental-Sprecher wollte den Bericht am Morgen nicht kommentieren.
Am Mittwoch hatte Continental wegen der massiven Einbrüche im Automobilgeschäft zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Prognose für 2008 gesenkt und angekündigt, voraussichtlich auch die Dividende zu streichen.
Zusätzliche Schulden
Schaeffler sind rund 90 Prozent der Conti-Aktien zu 75 Euro je Anteilsschein angedient worden. Das Familienunternehmen hat zugesichert, vier Jahre lang nur 49,9 Prozent zu halten und sucht für einen Teil der Aktien, die bei Banken liegen, einen Co-Investor. In der jetzigen Absatzkrise gibt es jedoch kaum Interessenten - erst recht nicht zu den bisherigen Bedingungen.
Da Schaeffler deutlich mehr Conti-Aktien angedient wurden als geplant, musste das Unternehmen mehr als 10 Mrd. Euro zusätzliche Schulden machen. Die Schuldenproblematik könnte Schaeffler letztlich dazu bewegen, das eigene Autozulieferergeschäft bei Conti einzubringen, zitiert die Zeitung einen Konzernkenner.
"Conti sieht sich in einer gestärkten Situation gegenüber Schaeffler", sei aus dem Umfeld des Konzerns zu hören gewesen. Unklar sei allerdings auch, wie Conti einen solchen Deal finanzieren können. Denn die Hannoveraner sind nach der VDO-Übernahme ebenfalls erheblich verschuldet.
Quelle: ntv.de