In letzter Minute BA-Streik abgewendet
29.01.2007, 15:18 UhrDer geplante Streik bei der britischen Fluggesellschaft British Airways (BA) fällt aus: Praktisch in letzter Minute gelang es Geschäftsführung und Transportgewerkschaft T&G am Montag in London, den Arbeitskampf noch abzuwenden.
Die Details der Einigung waren zunächst noch nicht bekannt. In dem Tarifkonflikt ging es insbesondere um Fehlzeiten des Kabinenpersonals im Krankheitsfall sowie um die Höhe der Einstiegsgehälter. Der auf zwei Tage angesetzte Ausstand - der erste bei British Airways seit fast zehn Jahren - hätte eigentlich am Montag um Mitternacht beginnen sollen.
BA-Chef Willie Walsh zeigte sich in London zufrieden, dass mit der Transport and General Workers Union (T&G) doch noch eine Einigung erreicht werden konnte. Trotzdem dürfte es am Dienstag zu erheblichen Behinderungen im internationalen Flugverkehr kommen. British Airways hatte bereits in der vergangenen Woche rund 1300 Flüge vorsorglich gestrichen. Viele Passagiere wurden auf andere Gesellschaften umgebucht. Geplant ist nun aber, bereits am Dienstag möglichst viele Maschinen doch starten und landen zu lassen. Trotzdem wird bei der Fluggesellschaft mit einem Millionenverlust gerechnet.
Chaotische Zustände werden insbesondere auf dem Flughafen London-Heathrow erwartet, dem größten Luftdrehkreuz in Europa. Insgesamt zählt das Kabinenpersonal bei British Airways rund 14000 Beschäftigte. In Heathrow war der Verkehr bereits nach einem Terror-Alarm im August vergangenen Jahres sowie durch tagelangen Nebel kurz vor Weihnachten praktisch komplett zum Erliegen gekommen. Täglich sind mit British Airways mehr als 70.000 Passagiere unterwegs. Die Kosten bei einem Komplett-Ausfall der Flüge werden pro Tag auf umgerechnet 15 Millionen Euro geschätzt.
Die größte britische Fluglinie hat täglich auch mehr als 60 Verbindungen nach Deutschland. Eine BA-Sprecherin in Frankfurt am Main sagte, man werde sich darum bemühen, die Behinderungen für die Passagiere möglichst gering zu halten. Die Fluggesellschaft konnte sich zunächst allerdings nicht dazu äußern, welche Verbindungen zu Stande kommen. Fluggästen wurde empfohlen, die Internet-Seite der Gesellschaft (www.britishairways.com) zu konsultieren.
Hintergrund der Auseinandersetzung war ein Streit zwischen Geschäftsführung und Kabinenpersonal um neue Regeln bei Krankschreibung und die Höhe der Einstiegsgehälter. In einer Urabstimmung hatten sich die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten mit 96 Prozent für einen Arbeitskampf ausgesprochen, falls es keine Einigung gibt. Die Gewerkschaft hatte für Februar auch schon weitere Streiktermine im Visier.
Quelle: ntv.de