An den Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick droht nächste Woche ein Verkehrschaos. Die Fluggesellschaft British Airways streicht wegen des geplanten Streiks der Flugbegleiter am Dienstag und Mittwoch mehr als 1.000 Flüge. Insgesamt seien ungefähr 1.300 Verbindungen betroffen, teilte das Unternehmen mit. Vermutlich dürften deswegen die Reisepläne von mehr als 140.000 Fluggästen über den Haufen geworden werden, mehrere tausend davon auch in Deutschland. BA-Aktien gaben 1,4 Prozent nach.

Die Fluggesellschaft bekräftigte zugleich ihr Ziel, doch noch vor Beginn des Ausstandes der Flugbegleiter eine Verhandlungslösung mit der Gewerkschaft T&G zu finden. Die Transport and General Workers Union (T&G), in der die meisten der Flugbegleiter organisiert sind, hatte zuvor erneut ihren Willen zu einem 48-stündigen Streik betont. Die letzte Verhandlungsrunde war am Donnerstagmorgen nach 24 Stunden erfolglos abgebrochen worden. Gestritten wird zwischen BA und der Gewerkschaft vor allem über den Gehaltsrahmen und über bezahlte Krankheitstage.

Ach T&G erklärte, trotz des geplanten Streiks sei eine Verhandlungslösung weiter möglich. Sollten sich das Unternehmen und die Arbeitnehmervertreter nicht einigen, seien jedoch zwei weitere 72-stündige Streiks im Februar denkbar. BA-Chef Willie Walsh zeigte sich in einer Erklärung "bitter enttäuscht". Die Gewerkschaft sei nicht auf die ernst gemeinten Vorschläge von BA zu den wichtigsten Streitpunkten eingegangen.

In Deutschland dürften voraussichtlich mehrere tausend Passagiere von einem Streik bei BA betroffen sein. Im Schnitt bietet BA am Tag 66 Flüge zwischen sechs deutschen Flughäfen (Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart, München) und London Heathrow an. Der ebenfalls vom Streik betroffene Flughafen London Gatwick werde aus Deutschland nicht angeflogen, sagte eine BA-Sprecherin in Frankfurt.

"Die Passagiere müssen sich darauf einstellen, dass es schon vor dem Streik am Montag oder auch noch am Mittwoch zu Flugausfällen kommen kann. In jedem Fall bucht BA kostenlos auch auf andere Airlines um", sagte sie. Nicht betroffen vom dem Streik seien die Flüge der Tochtergesellschaft BA Connect aus Manchester, Edinburgh und Birmingham von und nach Hannover.

Nach Angaben von BA sind 11.000 der insgesamt 15.000 Flugbegleiter des Konzerns in der T&G organisiert. Die Gewerkschaft hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, 96 Prozent der Mitglieder hätten sich für einen Streik ausgesprochen.