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"Völlig unrealistisch" BASF-Chef kritisiert Klimapolitik

Vor dem Energiegipfel der Bundesregierung am 3. Juli hat BASF-Chef Jürgen Hambrecht die deutsche Klimapolitik kritisiert. Im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" bezeichnete der Chef des weltgrößten Chemiekonzerns die Forderungen der Regierung an die Industrie als "völlig unrealistisch". Zum Beispiel sei es undenkbar, die jährliche Zuwachsrate der Energieproduktivität wie gefordert von einem auf drei Prozent zu erhöhen. Der zu diesem Zweck vom Bundesumweltministerium vorgelegte Acht-Punkte-Plan sei hanebüchen.

Unternehmen wie BASF hätten in der Vergangenheit viel getan, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, und sie würden auch in Zukunft viel tun. Doch Klimaschutz gegen die wirtschaftliche Vernunft bedeute den Export von Arbeitsplätzen, warnte Hambrecht. Wenn Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) tatsächlich den Umbau der Industrie- in eine Servicegesellschaft wolle, solle er das auch sagen. "Herr Gabriel ist wie ein Wirbelwind, er jagt die Wolken über das Land hinweg, und eigentlich ist ihm egal, woher der Wind weht", sagte der Manager weiter, "Hauptsache, er bläst stark."

Hambrecht plädiert in der Klimapolitik für einen globalen Ansatz, an dem sich auch Staaten wie die USA oder China beteiligten. Vom nächsten Energiegipfel, zu dem die Bundesregierung den BASF-Chef und weitere Industrievertreter eingeladen hat, erwarte er eine gemeinsame Abschlussanalyse und zukunftsfähige Empfehlungen. Ansonsten schließe er nicht aus, weiteren Treffen fernzubleiben.

Quelle: ntv.de

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