Feindliche US-Übernahme BASF will Engelhard
03.01.2006, 19:04 UhrDer weltgrößte Chemiekonzern BASF will das US-Unternehmen Engelhard für 4,9 Mrd. US-Dollar (rund 4,2 Mrd. Euro) übernehmen - notfalls auch gegen den Widerstand des dortigen Managements. BASF will so zu einem weltweit führenden Anbieter im Katalysatormarkt zu werden.
Das Barangebot beläuft sich nach Konzernangaben auf 37 US-Dollar je Aktie. Der US-Chemiekonzern hat das Angebot zurückgewiesen. Die Engelhard Corp. ist ein Anbieter von Materialien für Katalyse und Oberflächenveredlung. Nach der BASF-Erklärung legten die Engelhard-Aktien an der New Yorker Börse um 21,59 Prozent oder 6,51 US-Dollar auf 36,66 US-Dollar zu.
"Engelhard ist ein attraktives und profitables Unternehmen im Bereich der Oberflächenforschung und Lacke und passt gut zur BASF", sagte der BASF-Vorstandsvorsitzende Jürgen Hambrecht am Abend in einer Telefonkonferenz. Die BASF erwarte ein großes Wachstumspotenzial, wenn die Geschäfte beider Unternehmen zusammengeführt würden.
Die Übernahme trage zum profitablen Wachstum der BASF bei und mache den Konzern weniger konjunkturanfällig. Engelhard sei beispielsweise die Nummer zwei bei so genannten Effektpigmenten. Über das genaue Ausmaß der Synergien könne man derzeit noch nichts sagen. BASF-Aktien sackten bis Handelsende um 1,4 Prozent auf 63,90 Euro.
Die BASF hätte es bevorzugt, wenn die Engelhard-Spitze das Angebot angenommen hätte, sagte Hambrecht. Der Vorstand habe sich aber nicht mit den BASF-Vertretern zusammensetzen wollen. Das Angebot an die Aktionäre bezeichnete er als "hervorragend". Der Preis entspreche einer Prämie von 23 Prozent auf den Schlusskurs der Engelhard-Aktie vom 20. Dezember und einer Prämie von 30 Prozent gegenüber dem Kursdurchschnitt der vergangenen 90 Tage.
Quelle: ntv.de