Elitäres Fernsehen BBC baut 1.800 Jobs ab
18.10.2007, 14:52 UhrDer defizitäre britische Rundfunksender BBC streicht 1.800 Stellen. Künftig solle es weniger "mittelmäßiges" Programm geben, das gesparte Geld werde in weniger und dafür höherwertigere Formate gesteckt, sagte BBC-Generaldirektor Mark Thompson. Die Gewerkschaften wollen mit Streiks gegen den Stellenabbau vorgehen, der nach ihrer Ansicht auf Kosten der Programmqualität geht. Die BBC mit ihren rund 23.000 Beschäftigten weist derzeit ein Defizit von zwei Mrd. Pfund (drei Mrd. Euro) auf.
Die Hauptlast der Kürzung wird das Fernseh- und nicht das Radioprogramm tragen. So soll es im TV mehr "erzählende Wiederholungen" und weniger Investitionen für das Spätprogramm geben. Bis 2012/13 sollen rund zehn Prozent weniger Originalprogamme produziert werden, was Einsparungen von rund 100 Mio. Pfund im Jahr entspricht. Das Ergebnis werde eine abgespeckte, aber schlagkräftigere BBC mit einer größeren Konzentration auf Qualität sein, sagte Thompson.
Außerdem will die BBC ihr Sendezentrum im Westen von London verkaufen, wo die meisten Programme produziert werden. BBC-Chef Michael Lyons hatte bereits vor Bekanntgabe der Streichungspläne angekündigt, der Sender müsse sich künftig besser auf die Herausforderungen des Internetzeitalters einstellen.
Quelle: ntv.de