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Rekordgeschäft in Kanada BCE-Übernahme steht

Die Übernahme des größten kanadischen Telekomkonzerns BCE - der bisher teuerste Firmenkauf durch Finanzinvestoren - ist nach langem Ringen doch noch gesichert. Das Geschäft soll nun erst im Dezember abgeschlossen werden, teilte BCE mit. Der Konzern werde bis dahin keine Dividende zahlen. Medienberichten zufolge mussten die Investoren angesichts der Finanzmarktkrise zähe Verhandlungen mit den Banken führen, die das Geschäft per Kredit finanzieren sollen. Mit einem Gesamtwert von rund 52 Mrd. Dollar (33 Mrd. Euro) handelt es sich um den weltweit bisher teuersten kreditfinanzierten Kauf durch Privatinvestoren und die größte Übernahme in der kanadischen Geschichte.

Die finanzierenden Banken unter Führung der Citigroup und der Deutschen Bank hätten zuletzt einen niedrigeren Kaufpreis gefordert, berichtete das "Wall Street Journal" am Freitag. Der Verzicht auf die Dividendenzahlungen, durch den BCE etwa 900 Mio. Dollar behalten könne, sei am Ende entscheidend für die Zustimmung der Banken gewesen. Im Juni war bereits berichtet worden, die Banken hätten bessere Konditionen für sich verlangt.

Mit dem Geld kanadischer Lehrer

Die Übernahme war bereits vor rund einem Jahr angekündigt worden. Die kanadisch-amerikanischen Käufer um den Investor Providence Equity Partners und den Lehrer-Pensionsfonds Ontario's Teachers Pension brauchen für die Übernahme mehr als 30 Mrd. Dollar an Krediten. Mit Einberechnung von Schulden und Zusatzkosten wird das Geschäft mit 52 Mrd. Dollar bewertet.

BCE ist als Bell Canada seit mehr als 100 Jahren aktiv und verfügt über ein riesiges Festleitungs- und Mobilfunknetz im ganzen Land. Mit der weltweiten Finanzkrise war im vergangenen Sommer eine durch immer höhere Milliardenkredite finanzierte Übernahmewelle abrupt zum Erliegen gekommen. Eine Reihe von Finanzinvestoren ließ anschließend bereits vereinbarte Geschäfte platzen oder drängte auf niedrigere Kaufpreise.

Quelle: ntv.de

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