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Australische Großbank pleite Babcock & Brown gibt auf

Im Sog der weltweiten Finanzkrise droht die einst zweitgrößte Investmentbank Australiens zu scheitern. Babcock & Brown Ltd (B&B) bestellte freiwillig einen Insolvenzverwalter, nachdem Investoren aus Neuseeland einen Rettungsplan der mit drei Milliarden australischen Dollar (1,5 Mrd. Euro) verschuldeten Bank abgelehnt hatten. Der Aktienhandel war seit Januar ausgesetzt.

Eine kleine Gruppe neuseeländischer Anleiheinhaber hatte gegen den Rettungsplan gestimmt, weil dieser ihrer Ansicht nach die wichtigsten Banker des Konzerns begünstige. Das Konzept sah unter anderem den Verkauf von Vermögenswerten und eine mögliche Umwandlung von Schuldverpflichtungen in Beteiligungskapital vor. Im vergangenen Monat hatte sich die Investmentfirma nach monatelangen Verhandlungen mit ihren Kreditgebern auf ein Umschuldungsabkommen und einen überarbeiteten Geschäftsplan geeinigt. Dieser benötigte jedoch die Zustimmung der sowohl von neuseeländischen als auch australischen Schuldscheininhabern.

Das B&B Geschäftsmodell basierte auf dem Kauf von Immobilien sowie Infrastrukturprojekten wie Mautstraßen, Häfen und Windkraftwerken auf Kredit. Die Bank zahlte die Dividenden aus dem Betrieb der Anlagen. Der Konjunktureinbruch verschlechterte die Ertragslage. Die Bank musste Dividenden aus dem Kapital finanzieren. Gleichzeitig sank der Wert der Beteiligungen und die Schulden stiegen. Der Börsenwert von Babock & Brown ist bereits auf das Niveau eines Penny-Stocks gefallen. Zuvor war das schuldenfinanzierte Wachstumsmodell des Konzerns durch die globale Kreditkrise ins Wanken geraten.

Die meisten Vermögenswerte liegen in der zur B&B Gruppe gehörenden Firma Babcock & Brown International Pty Ltd, die nicht unter die freiwillige Insolvenzverwaltung fällt. "Das Management wird sich darauf konzentrieren, dass die Vermögenswerte und Geschäftsplattformen erhalten bleiben und alle weiter ordentlich gemanagt werden", teilte B&B mit.

Babcock & Brown gehört zu den größten australischen Konzernen. Dem Unternehmen gehören unter anderem Straßen, Häfen und Immobilien auf der ganzen Welt.

Quelle: ntv.de

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