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Trotz teurem Streik Bahn steuert Rekord an

Die Bahn steuert trotz der Lokführerstreiks Zeitungsberichten zufolge erneut auf ein Rekordergebnis zu. Der Konzern wolle seinen Gewinn dieses Jahr um 400 Mio. auf 1,6 Mrd. Euro steigern, berichteten "Süddeutsche Zeitung" und "Welt" vorab. Dies seien 250 Mio. Euro mehr als ursprünglich vorgesehen und das, obwohl der Arbeitskampf der Lokführergewerkschaft GDL nicht billig war: Der Streik habe den Konzern 150 Mio. Euro gekostet, schreiben die Zeitungen. Vor allem Güter- und Fernverkehr hätten Einbußen hinnehmen müssen. Der Konzern wollte sich zu diesen Zahlen nicht äußern.

Die "Welt" berichtete weiter, bis 2012/13 peile die Bahn einen Gewinn von rund zwei Mrd. Euro an. Komme die Teilprivatisierung, seien auch zweieinhalb bis drei Mrd. Euro Gewinn möglich. Laut "SZ" soll der Umsatz bis dahin von 30 Mrd. Euro im Jahr 2006 auf knapp 40 Mrd. Euro steigen. Mit den zusätzlichen Erlösen wolle die Bahn vor allem ihre Schulden abbauen. Die Kreditlast solle von 19,6 Mrd. Euro 2006 auf knapp zehn Mrd. Euro 2012 sinken.

In dem Finanzplan bis 2012, den der Vorstand dem Aufsichtsrat vorgelegt habe, seien noch keine Erlöse aus der geplanten Teilprivatisierung enthalten, berichtete die "SZ". Solange der Börsengang nicht gewährleistet sei, wolle der Konzern aus eigener Kraft wachsen. Vorgesehen seien lediglich kleinere Zukäufe der Spedition DB Schenker in Kroatien, Serbien und Rumänien. Die Nahverkehrstöchter DB Regio und DB Stadtverkehr sollten in Schweden, Dänemark, Polen und der Tschechei expandieren.

Fit für die Börse

Der Konzern selbst bestätigte am Mittwoch lediglich, dass die Lokführerstreiks das Umsatzwachstum gedämpft hätten, und bezifferte dies nicht näher. Die Bahn werde trotzdem im kommenden Jahr fit sein für den Kapitalmarkt. Das Unternehmen betonte die Notwendigkeit der Teilprivatisierung, die zuletzt am Widerstand aus der SPD fast gescheitert wäre. Um weiteres Wachstum zu finanzieren, brauche es den Zufluss privaten Kapitals, erklärte der Konzern.

In den ersten neun Monaten des Jahres steigerte die Bahn ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut fünf Prozent auf 23,1 Mrd. Euro. Im Personenverkehr legten die Erlöse um zwei Prozent auf 8,8 Mrd. Euro zu. Bei Transport und Logistik stieg der Umsatz von sieben Prozent auf 13,1 Mrd. Euro. In der Sparte Infrastruktur und Dienstleistungen erhöhten sich die Erlöse um 12,6 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro.

Die Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL hatten nach Monaten des Streits am Dienstag einen Durchbruch in ihrem Tarifkonflikt erzielt und damit einen unbefristeten Streik in der Weihnachtszeit abgewendet.

Quelle: ntv.de

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