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Streik nicht ausgeschlossen Bahn und GDL nicht einig

Der Tarifkonflikt zwischen Bahn und Lokführergewerkschaft GDL bewegt sich wieder auf Streiks zu. Weder beim Entgelt noch bei der Arbeitszeit habe es eine Annäherung gegeben, teilte die Gewerkschaft nach mehrstündigen Verhandlungen an einem geheim gehaltenen Ort mit. Das Angebot des Konzerns reiche nicht aus. Am Sonntag sollen Hauptvorstand und Tarifkommission der GDL über das weitere Vorgehen entscheiden. "Ein Scheitern der Tarifverhandlungen kann ich jetzt nicht mehr ausschließen", erklärte GDL-Chef Manfred Schell. Die Gewerkschaft hatte bereits früher mit bundesweiten und unbefristeten Streiks gedroht, solle es zu keiner Einigung kommen.

Die Bahn teilte lediglich mit, sie sei zu weiteren Verhandlungen auf Basis der gemachten Angebote bereit. Man habe den Lokführern individuelle Einkommensverbesserungen zwischen sieben und 15 Prozent angeboten, sagte ein Konzernsprecher. Im Schnitt biete die Bahn damit Lohnerhöhungen von elf Prozent an. "Auf dieser Basis können wir uns eine Einigung vorstellen", sagte er weiter. Der Sprecher betonte, in der Frage eines eigenständigen Tarifvertrages und der Entgeltstruktur habe man sich bereits geeinigt.

Tarifkonflikt dauert seit März letzten Jahres

Die GDL bezeichnete die angebotene Entgelterhöhung als unzureichend. Außerdem habe die Bahn die geforderte Verringerung der Wochenarbeitszeit von 41 auf 40 Stunden abgelehnt.

Der Tarifkonflikt dauert bereits seit März an. Die Bundesregierung hat sich bereits mehrfach in den verbissen geführten Arbeitskampf eingeschaltet, um einen Streik mit seinen Auswirkungen auf Millionen von Reisenden und Pendlern zu vermeiden. Bei einem langwierigen Arbeitskampf werden vor allem Auswirkungen auf die Wirtschaft durch ausbleibende Zulieferungen befürchtet. Zuletzt hatte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee vergangenes Wochenende in Gesprächen mit Schell und der Bahn-Führung auf eine Beilegung des Tarifstreits gedrungen. Auch kurz vor Weihnachten hatten Tiefensee einen Abbruch der Tarifverhandlungen abwenden können.

Quelle: ntv.de

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