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Keine Ende der Datenaffäre Bahn wehrt sich

Nach neuen Vorwürfen in der Datenaffäre um die Deutsche Bahn AG hat das Unternehmen eingeräumt, Computer-Festplatten von Mitarbeitern überprüft zu haben, aber "nur in konkreten Verdachtsfällen auf Straftaten". Das Unternehmen reagierte damit auf einen Bericht des "Spiegel", wonach nicht nur Hunderttausende E-Mails von Mitarbeitern, sondern auch Computer- Festplatten heimlich durchsucht und gescannt worden seien.

Die Bahn betonte, Bahnmitarbeiter "wurden ausschließlich in solchen Fällen überprüft, bei denen der konkrete Verdacht der illegalen Weitergabe von internen Unternehmensinformationen bestand, um so die Bahn vor Schaden zu schützen".

Nach Aussagen von Bahn-Mitarbeitern soll es sich laut "Spiegel" bei den gescannten Festplatten um sogenannte Gruppenlaufwerke handeln, auf denen Mitarbeiter ihre Computerdateien speichern konnten. Die Dateien sollen nach vorher definierten Schlagworten durchsucht worden sein.

Bahn wehrt sich

Nach Vorwürfen der Datenschnüffelei hatte die Bahn mehrmals auf die noch laufenden unabhängigen Ermittlungen hingewiesen. In seiner ausführlichen Stellungnahme wehrt sich der Konzern auch gegen "Gerüchte, Spekulationen und Unwahrheiten", die gezielt aus diesen Ermittlungen an Vertreter der Medien getragen würden. "Dies schadet dem Unternehmen und stört erheblich alle Bemühungen objektiver Ermittlungen". Die Bahn "distanziert sich von solchen Methoden". Sie versicherte zu den Vorwürfen einer Überwachung von Mitarbeitern und deren Kontaktpersonen: "Es gab nie eine Überwachung oder Ausspähung von Journalisten oder Politikern und auch nicht von deren Mitarbeitern."

Medienberichten zufolge soll der Konzern den E-Mail-Verkehr seiner Mitarbeiter auch daraufhin überprüft, ob sie Kontakte zu einem Mitarbeiter des SPD-Verkehrsexperten Uwe Beckmeyer unterhielten. Der "Tagesspiegel" berichtet, Beckmeyer sei von dem Konzern über Jahre überwacht worden. Er soll auf der rund 30 Namen umfassenden Liste von Bahn-Kritikern stehen, deren E-Mail- Verkehr mit Bahn-Beschäftigten das Unternehmen seit 2005 in der sogenannten Aktion "Leakage" hatte filtern lassen. Bislang sei nur bekannt gewesen, dass der Mitarbeiter eines FDP-Abgeordneten auf der Liste steht - Mitarbeiter von Regierungsfraktionen dagegen nicht.

Quelle: ntv.de

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