Tarifstreit in NRW und Bayern Banker im Arbeitskampf
01.08.2008, 16:29 UhrIm Tarifkonflikt bei den Banken hat es am Freitag erstmals ganztägige Warnstreiks gegeben. Betroffen waren Nordrhein-Westfalen und Bayern. Im bevölkerungsreichsten Bundesland gingen 3000 Beschäftigte in den Ausstand - unter anderem bei der Deutschen Bank, der Dresdner Bank und der Commerzbank, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit.
In Düsseldorf versammelten sich 600 Angestellte zu einer Kundgebung und protestierten auf Transparenten mit Slogans wie "Mensch - nicht Kostenfaktor". Im bayerischen Regensburg legten nach Verdi-Angaben rund 120 Mitarbeiter der HypoVereinsbank die Arbeit nieder. Dort seien aber alle Filialen geöffnet gewesen, betonte ein Banksprecher.
Für die kommenden Wochen kündigte Verdi weitere Warnstreiks auch in anderen Bundesländern an. Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit rund 250.000 Beschäftigten der Branche acht Prozent mehr Geld für zwölf Monate, mindestens aber 260 Euro pro Monat mehr sowie den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen. Der Strukturwandel in der Branche dürfe nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden, sagte Verdi-Verhandlungsführer Uwe Foullong während der Kundgebung in Düsseldorf.
Banken in Bewegung
Verdi wehrt sich auch dagegen, einen größeren Teil der Gehälter variabel zu machen, weil das nach Ansicht der Gewerkschaft im Endeffekt zu niedrigeren Gehältern führen kann.
Mit den Aktionen will die Arbeitnehmerseite bis zur vierten Tarifrunde am 16. September Druck auf die Arbeitgeber aufbauen. Die dritte Verhandlungsrunde für das private und öffentliche Bankgewerbe war vor gut einer Woche ohne Ergebnis vertagt worden. Die Arbeitgeber hatten erstmals ein Angebot vorgelegt, das Verdi aber als "völlig unzureichend" abgelehnt hatte. Sie hatten eine Erhöhung der Gehälter bis Ende 2010 in drei Stufen um insgesamt sechs Prozent angeboten.
Quelle: ntv.de