Deal mit Heuschrecke? Barclays spricht mit CVC
31.03.2009, 17:18 UhrIn Großbritannien zeichnet sich die größte Milliardenübernahme durch einen Finanzinvestor seit langem ab. Die Großbank Barclays verhandelt Kreisen zufolge mit der Beteiligungsfirma CVC exklusiv über einen Verkauf des Indexfonds-Anbieters iShares. Der geschätzte Wert der Transaktion belaufe sich auf drei Mrd. Pfund (3,2 Mrd. Euro), verlautete aus Verhandlungskreisen.
Die Kreditkrise hat die Aktivitäten von Finanzinvestoren fast vollständig zum Erliegen gebracht. CVC hatte in Deutschland 2008 allerdings bereits einen der weltweit größten Private-Equity-Transaktionen des vergangenen Krisenjahres gestemmt: Der Investor erwarb für gut 2,4 Mrd. Euro einen Anteil an dem Mischkonzern Evonik.
Es war zunächst unklar, ob CVC gemeinsam mit Co-Investoren nach iShares greift. Da viele Private-Equity-Häuser kaum mehr an Kredite kommen, bieten sie bei größeren Übernahmen oft zusammen. Die Beteiligungsfirma, die zuletzt fast elf Mrd. Euro bei ihren Geldgebern eingesammelt hat, gab bislang keine Stellungnahme dazu ab.
Staatshilfe abgelehnt
Barclays will sich mit dem Verkauf eines der größten Anbieter von ETFs (exchange-traded funds), mit denen Investoren auf die Entwicklung von Aktienindizes wetten können, frische Milliarden beschaffen. Die Bank, die wie die Deutsche Bank Staatshilfen ablehnt, behalte nach dem Verkauf über Optionen wohl einen Anteil von rund 20 Prozent, sagte der Insider. Details etwa zum Zeitplan würden noch ausgehandelt.
Als potenzielle Bieter waren zuletzt auch Goldman Sachs sowie Bain Capital und ein Konsortium um die Investoren Apax Partners und Hellman & Friedman genannt worden. Die Bank lehnte eine Stellungnahme ab. Sie hatte unlängst von guten Fortschritten im Verkaufsprozess gesprochen. In Bankenkreisen war allerdings von möglichen Erlösen von mehr als vier Milliarden Pfund die Rede gewesen.
Quelle: ntv.de