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Statt Staatshilfe Barclays verkauft Ishares

Die britische Bank Barclays verkauft ihren Indexfonds-Anbieter iShares für drei Mrd. Pfund (umgerechnet rund 3,3 Mrd. Euro) an den Finanzinvestor CVC Capital. 70 Prozent der Finanzierung stellt die Bank nach eigenen Angaben allerdings dem Investor selbst zur Verfügung. Die Bank ließ sich das Recht einräumen, bis Mitte Juni noch von dem Verkauf zurückzutreten, wenn ein anderer Interessent mehr bietet. An der Börse wurde der Verkauf mit einem Kurssprung der Barclays-Aktie um 12,5 Prozent auf 177 Pence bejubelt.

Ishares ist einer der größten Anbieter von Exchange Traded Funds (ETFs), mit denen Investoren auf die Entwicklung von Aktienindizes wetten können. Die Transaktion ist der größte Unternehmenskauf durch ein Private-Equity-Unternehmen seit Monaten. Die Kreditkrise hat das Geschäft solcher Investoren zuletzt fast zu Erliegen gebracht. CVC hatte erst Anfang des Jahres bei Investoren elf Mrd. Euro Kapital über einen neuen Fonds eingesammelt. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Investor mit einer 2,4 Mrd. Euro schweren Beteiligung am deutschen Mischkonzern Evonik für Aufsehen gesorgt.

Barclays bessert mit dem Netto-Verkaufserlös von rund 1,5 Mrd. Euro seine Kernkapitalquote auf 7,2 von 6,7 Prozent auf. Sie ist niedriger als die anderer Banken, die vom Staat unterstützt worden sind. Barclays wollte mit dem Verkauf auch verhindern, selbst um Staatshilfe bitten zu müssen. Von dem Verkauf profitieren auch die Beschäftigten von Barclays Global Investors (BGI), der Sparte, zu der iShares bisher gehört: Sie sind mit 4,5 Prozent daran beteiligt. Allein Barclays-Präsident Bob Diamond könnte bis zu 4,7 Mio. Pfund kassieren.

Quelle: ntv.de

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