Streit um Energiepolitik Barroso kritisiert Berlin
17.10.2007, 07:52 UhrEU-Kommissionspräsident Jos Manuel Barroso hat in der Frage einer gemeinsamen Energiepolitik Deutschland erneut kritisiert. "Die EU hat sich beim März-Gipfel, wohlgemerkt unter deutscher Präsidentschaft, darauf verständigt, einen gemeinsamen Energiemarkt zu schaffen", sagte er der "Welt".
"Einstimmig wurde eine Entflechtung befürwortet, also eine Trennung zwischen Energieerzeugung und Netzbetrieb", betonte Barroso. Bei der Umsetzung seien nun "in Deutschland und anderswo kritische Stimmen laut" geworden. Es sei verständlich, wenn sich nach der deutschen EU- Ratspräsidentschaft ein "post-präsidiales Syndrom" einstelle. "Aber ich vertraue darauf, dass das nicht passiert und dass Deutschland seine nationalen Interessen in einer Perspektive des europäischen Engagements vertritt", sagte der Kommissionspräsident. Bereits Anfang Oktober hatte Barroso in Berlins Widerstand gegen eine Entflechtung gerügt. Die Bundesregierung hatte mit Befremden reagiert.
Quelle: ntv.de