Reaktion auf Proteste Basic geht nicht an Lidl
03.09.2007, 00:00 UhrDie Proteste von Kunden und Lieferanten haben gewirkt: Die Bio- Supermarktkette Basic stoppt den Verkauf weiterer Aktien an die Schwarz-Gruppe, zu der auch der Discounter Lidl gehört. Grund sei der öffentliche Druck, sagte Basic-Chef Josef Spanruft der "Süddeutschen Zeitung". Durch den Aktienverkauf sei sehr viel Unruhe in das Unternehmen gekommen.
Dem Bericht zufolge hatte die Zusammenarbeit der zweitgrößten deutschen Biokette mit dem Schwarz-Konzern in der Bio-Branche für reichlich Unmut gesorgt, mehrere Lieferanten kündigten die Geschäftsbeziehungen mit Basic auf. Die Gewerkschaft Verdi wirft Lidl immer wieder Verstöße gegen das Arbeitsrecht vor, das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück.
Im Juli hatte Vorstandschef Spanruft die Kooperation gegen die Kritiker noch verteidigt. "Wenn Bio wirklich aus der Nische treten, die vorhandenen Potenziale nutzen und noch eine wesentlich breitere Schicht an Verbrauchern erreichen will, muss das Netz an Bio-Fachmärkten deutlich enger gewoben werden als das heute der Fall ist", hatte er in einem Brief an die Mitarbeiter geschrieben.
Schwarz war im Februar bei Basic eingestiegen und soll 23 Prozent der Aktien besitzen. Anfang August unterbreitete die Gruppe den restlichen Aktionären ein Übernahmeangebot. Mehrere Anteilseigner wollten ihre Aktien verkaufen, so dass dem Bericht zufolge ohne den nun verkündeten Stopp Schwarz wohl die Mehrheit bei Basic bekommen hätte. Da es sich um vinkulierte Namensaktien handele, müsse der Vorstand dem Verkauf jedoch zustimmen, hieß es. Basic betreibt in Deutschland 25 Bio-Märkte und gehört damit zu den größten Bio-Ketten des Landes.
Quelle: ntv.de