Nach monatelangem Tauziehen steht der Tarifkonflikt am Bau vor einer Lösung. Als bundesweit letzte im Arbeitgeberlager stimmten die Baugewerbeverbände Niedersachsen und Schleswig-Holstein einem Kompromiss zu. Dies sei der Gewerkschaft IG BAU erklärt worden, teilte der niedersächsische Verband am Freitag in Hannover mit.

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) als Dachorganisation monierte jedoch, das Schreiben der beiden Nord-Verbände stelle formal nicht die erforderliche verbindliche Erklärung zu dem Kompromiss dar. Die Regionalverbände seien daher aufgefordert worden, dies bis Montagmorgen an die Adresse des ZDB nachzuholen.

Die norddeutschen Verbände hatten einen im Mai erzielten bundesweiten Schlichterspruch abgelehnt, daraufhin war es zu einem mehr als dreiwöchigen Arbeitskampf gekommen. Der nun gefundene Kompromiss sieht eine Sondervereinbarung für die im Schlichterspruch vereinbarte Einkommensanhebung vor. Vorgesehen ist demnach ein erleichtertes Verfahren, mit dem Baufirmen im Norden die generelle Lohnanhebung von 3,1 Prozent reduzieren können.