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Milch ist zu billig Bauern drohen mit Streik

Die Milchviehhalter drohen mit Streik. Sie fordern bis zum 1. Oktober höhere Milchpreise. Sollten Politik und Milchindustrie nicht reagieren, "gibt es eine Urabstimmung. Wenn sich eine Mehrheit für Streik ausspricht, dann wird gestreikt", sagte der Vorsitzende des Bundes Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber, der Deutschen Presse-Agentur. Bis Oktober müsse etwas geschehen oder die Lieferung werde eingestellt. "Dann gibt es für den Verbraucher nur noch leere Regale." Die Milchbauern fordern 40 Cent pro Liter Milch.

Die Boykott-Drohung nannte Schaber eine "Notwehr-Maßnahme". Die Politik plane, Prämien und Ausgleichszahlungen weiter zu senken. "Keinen interessiert, was bei uns passiert." Für den Verbraucher würde eine Erhöhung des Milchanlieferpreises zu einer Verteuerung beim Yoghurt von einem Cent führen. "Für Einzelne bedeutet diese Verteuerung nur eine kleine Summe, für uns die Existenz", sagte Schaber. Die Milchbauern fordern Kosten deckende Preise und eine Senkung der europaweiten Milch-Überproduktion.

Gemeinsam mit der Milchindustrie streben die Landwirte eine Paketlösung an. Die Bauern sollten nur so viel Milch produzieren, dass die Molkereien einen Kosten deckenden Preis zahlen können. "Wir sind bereit, uns mit den Molkereien zu engagieren und die Dinge in Eigenverantwortung zu regeln", sagte Schaber. Befürchtungen der Molkereien, sie könnten nicht mehr ganz ausgelastet sein, hält Schaber entgegen: "Was bringt die Auslastung, wenn die Landwirte dabei zu Grunde gehen." Der derzeitige Durchschnittspreis von 27,3 Cent pro Liter Milch sei für die Bauern ruinös.

Quelle: ntv.de

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