Nach starkem Quartal Bayer hebt Prognose an
30.07.2008, 07:58 UhrDer operative Gewinn von Bayer hat im zweiten Quartal dank guter Geschäfte mit Medikamenten und Chemikalien für die Landwirtschaft zugelegt. "Es ist uns gelungen, das operative Ergebnis deutlich zu verbessern - und das trotz weiterhin ungünstiger Wechselkurse sowie steigender Energie- und Rohstoffkosten", erklärte Vorstandschef Werner Wenning. Wie der Pharma- und Chemiekonzern mitteilte, nahm der um Sondereinflüsse bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) binnen Jahresfrist um fünf Prozent auf 1,9 Mrd. Euro zu. Analysten hatten für April bis Juni im Schnitt mit 1,89 Mrd. Euro gerechnet.
Wenning hob die Umsatzprognose an. Für das Gesamtjahr rechnet Bayer nun mit einem währungsbereinigten und um Zu- und Verkäufe bereinigten Umsatzplus von mehr als fünf Prozent. Bisher wurden etwa fünf Prozent erwartet. Im zweiten Quartal setzte Bayer 8,51 Mrd. Euro um, ein Plus von 3,6 Prozent.
Das bereinigte Ebitda soll 2008 zulegen und die operative Umsatzrendite verbessert werden, wie Wenning bekräftigte. 2007 lag die bereinigte Ebitda-Marge bei 20,9 Prozent.
Unter dem Strich blieb zwischen April und Juni ein Gewinn von 574 Millionen Euro nach 660 Millionen Euro vor Jahresfrist. Im Vorjahr hatte Bayer allerdings einen Sondergewinn von 244 Millionen Euro verbucht, der vor allem aus dem Verkauf des Chemiegeschäftes Wolff Walsrode stammte.
Prognose für Cropscience angehoben
"Besonders erfreulich war der starke Geschäftsverlauf bei Bayer CropScience", sagte Wenning. In der Agrarchemie sei der Umsatz im Quartal um 15,5 Prozent auf 1,80 Mrd. Euro gestiegen. Das Ebitda vor Sondereinflüssen nahm in der Sparte um 26,5 Prozent auf 501 Mio. Euro zu. Wie die Wettbewerber Syngenta aus der Schweiz und Dupont aus den USA profitiert Bayer vom Boom auf den Agrarmärkten, der die Nachfrage nach Chemikalien für die Landwirtschaft und Saatgut kräftig anschwellen lässt.
Für das Gesamtjahr erwartet Bayer für CropScience nun eine um Zu- und Verkäufe und um Währungseffekte bereinigte Umsatzsteigerung von deutlich mehr als zehn Prozent statt von mehr als fünf Prozent. Die bereinigte Ebitda-Marge soll auf rund 25 Prozent (bisher: rund 24 Prozent) zulegen.
In der Gesundheitssparte HealthCare stagnierte der Umsatz bei auf 3,73 Mrd. Euro zu. Das Ebitda vor Sondereinflüssen erhöhte sich aber um 2,6 Prozent auf 994 Mio. Euro. Für das neue Thrombosemittel Xarelto mit dem Wirkstoff Rivaroxaban hat Bayer-Partner Johnson & Johnson in den USA die Zulassung beantragt. Bayer traut Xarelto in der Spitze Umsätze von mehr als zwei Mrd. Euro im Jahr zu.
Das Marktumfeld für die Kunststoffsparte MaterialScience sei schwierig, erklärte Bayer. Bei einem Umsatz auf Vorjahresniveau sei der bereinigte operative Gewinn um um neun Prozent auf 372 Mio. Euro gesunken.
Quelle: ntv.de