Auch dank Schering Bayer verdient mehr
15.03.2007, 07:49 UhrDer Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat im vergangenen Jahr dank guter Geschäfte seiner Gesundheitssparte und der Übernahme von Schering operativ mehr verdient als vor Jahresfrist. "Wir erzielten ein neues Rekordergebnis", erklärte Konzernchef Werner Wenning in Leverkusen zur Vorlage der Bilanz 2006. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie vor Sondereinflüssen habe sich um 14,2 Prozent auf 3,479 Mrd. Euro erhöht. Analysten hatten allerdings im Durchschnitt etwas mehr erwartet. Der Konzernumsatz nahm 2006 um 17,2 Prozent auf 28,96 Mrd. Euro zu. Unter dem Strich blieb ein um 5,4 Prozent gestiegener Jahresgewinn von 1,68 Mrd. Euro.
Für das laufende Jahr gab sich das Management optimistisch: Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung in den ersten zwei Monaten stimme Bayer zuversichtlich. Der Konzernumsatz solle 2007 um mehr als zehn Prozent wachsen, währungsbereinigt und bereinigt um Verkäufe sei dies ein Plus von fünf Prozent. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) solle ebenfalls um mehr als zehn Prozent zulegen.
Der Konzern hatte im vergangenen Jahr Schering nach einem Bieterkampf mit der Darmstädter Merck für rund 17 Mrd. Euro übernommen und sich zur Finanzierung unter anderem rund 1,2 Mrd. Euro über eine Kapitalerhöhung beschafft. Es war der größte Zukauf in der mehr als 140-jährigen Bayer-Firmengeschichte. Rund jeder zehnte der etwa 60.000 Arbeitsplätze in den zusammengefassten Gesundheitsparten soll im Zuge der Schering-Integration weltweit wegfallen. Dies soll dazu beitragen, ab 2009 Einsparungen von 700 Mio. Euro zu erreichen.
Die Großübernahme soll Bayer in der Ertragskraft weiter voranbringen. So will der Konzern im Jahr 2009 eine operative Rendite auf Basis des bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 22 (2006: 19,3) Prozent erzielen. Für die Gesundheitssparte, zu der auch das Pharmageschäft gehört, hob der Konzern sein operatives Rendite-Ziel an. 2009 soll die Gesundheitssparte nun auf eine Ebitda-Marge von 27 Prozent kommen. Bislang wurden 25 Prozent erwartet.
Neue Aufsichtsratsmitglieder
Der Aufsichtsrat von Bayer hat drei neue Aktionärsvertreter für die Kapitaleigner nominiert. Clemens Börsig, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Bank, Klaus Sturany, Vorstandsmitglied bei RWE AG, und der frühere BMW-Chef Helmut Panke würden in das Gremium berufen, teilte Bayer mit. Es sei vorgesehen, dass Manfred Schneider Vorsitzender des Aufsichtsrates bleibe.
Quelle: ntv.de