Potenziale ausschöpfen Beate Uhse-Sohn steigt aus
18.01.2007, 16:33 UhrDer größte Aktionär der Beate Uhse AG und Sohn der Firmengründerin, Ulrich Rotermund, will sich von seinem Anteil an dem Unternehmen trennen.
Rotermund, der dem Aufsichtsrat vorsteht und in der Schweiz lebt, hält 29,8 Prozent an der AG mit einem Marktwert von rund 65 Mio. Euro. Er habe die HypoVereinsbank beauftragt, einen Investor zu suchen, der dem Konzern neue Wachstumswege öffnen könne, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Flensburg mit. Der Investor solle nicht nur an einem finanziellen Engagement interessiert sein, sondern auch aktiv die Zukunft und weitere Expansion des Unternehmens mitgestalten.
Das Potenzial der starken Marke Beate Uhse mit einem Bekanntheitsgrad von 98 Prozent werde gegenwärtig nicht ausgeschöpft, hieß es. Die Marke müsse aus der Erotik-Nische herauswachsen und sich als "Synonym für ein neues Lifestyle- und Lebensgefühl" etablieren. Das Unternehmen mit einem Umsatz von zuletzt 285 Mio. Euro (2005) hat sich zwar in Europa als Marktführer im Erotik-Segment etabliert, doch konnten auch viele geschäftliche Pläne nicht realisiert werden, etwa die Expansion in die USA oder die Einrichtung von Sexshop-Supermärkten an Autobahnauffahrten. Auch die Erschließung neuer Kundengruppen wie Frauen verläuft eher schleppend.
Die Aktionäre von Beate Uhse hatten mit dem Unternehmen wenig Spaß. Die Aktie der Beate Uhse AG hat sich seit dem Börsengang 1999 nur selten gut entwickelt. In den vergangenen fünf Jahren erreichte das Papier Ende 2003 mit 13,50 Euro seinen Höchstkurs. Seitdem ging es Jahr für Jahr abwärts; der aktuelle Kurs liegt bei rund 4,70 Euro. Im Dezember musste das Unternehmen mitteilen, dass wegen eines Wasserschadens im holländischen Versandzentrum der Vorjahresumsatz nicht erreicht werden könne und auch der Gewinn niedriger als erwartet ausfallen werde. Schon für 2005 blieb die Dividende mit 6,6 Mio. Euro (14 Cent je Aktie) eher bescheiden.
Quelle: ntv.de