Meldungen

Pfändung war rechtens BenQ Mobile früher pleite

Der deutsche Handybauer BenQ Mobile war nach Auffassung des Münchener Landgerichts schon einen Monat vor der Anmeldung der Insolvenz zahlungsunfähig. Insolvenzverwalter Martin Prager habe eine Überweisung der ehemaligen Siemens-Handysparte von rund 390.000 Euro an den Mutterkonzern BenQ zu Recht gepfändet, urteilte die Zivilkammer am Donnerstag.

BenQ Mobile hatte das Geld am 28. August nach Taiwan geschickt, einen Monat bevor sie Insolvenz beantragte. Prager geht davon aus, dass das Unternehmen damals bereits den Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Gläubigern nicht mehr nachkommen konnte. Das Urteil (Az.: 26 O 14192/07) ist noch nicht rechtskräftig.

Allerdings entschied das Gericht auch, dass BenQ aus dem von Prager eingefrorenen Vermögen 1,75 Millionen Euro zustanden. Dabei handelt es sich nach Angaben von Prager um Bonuszahlungen an damalige BenQ-Mobile-Mitarbeiter wenige Tage vor dem Kollaps. Nach der Insolvenz von BenQ Mobile hatte Prager BenQ, die sich inzwischen in Qisda umbenannt hat, den Zugriff auf Vermögensgegenstände und Patente in Deutschland gerichtlich verwehren lassen. Zwei Klagen des Insolvenzverwalters gegen die Asiaten auf Zahlung von 106 Millionen Euro sind noch anhängig.

BenQ hatte seiner deutsche Mobilfunktochter im Herbst 2006 ein Jahr nach der Übernahme von Siemens nach hohen Verlusten den Geldhahn zugedreht und sie damit der Pleite überlassen. Der spektakulärste Firmenuntergang des Jahres kostete in Deutschland rund 3000 Menschen den Arbeitsplatz.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen