Notfall-Plan für GM-Pleite Berlin bereitet sich vor
06.05.2009, 22:22 UhrDie Bundesregierung arbeitet einem Zeitungsbericht zufolge an einem Krisenplan für den Fall einer Insolvenz des Opel-Mutterkonzerns General Motors (GM) in den USA. Der Plan sehe auch kurzfristige Liquiditätshilfen für Opel vor, um den Betrieb des Autobauers aufrecht zu halten, schreibt die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Informationen aus Regierungskreisen. Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg arbeite an den Maßnahmen in Abstimmung mit Kanzleramt und Finanzministerium.
Die Bundesregierung rechne intern inzwischen fest damit, dass GM Ende Mai, Anfang Juni Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts beantragen müsse, hieß es.
Die Uhr tickt
Derzeit laufen schwierige Verhandlungen mit den GM-Gläubigern, die zu einem Teilverzicht auf ihre Forderungen bewegt werden sollen. Die US-Regierung hatte dem größten US-Autobauer Zeit bis Ende Mai gegeben, ein realistisches Sanierungskonzept vorzulegen. Der Konkurrent Chrysler musste vor kurzem bereits Insolvenz anmelden.
Berlin habe bisher dem Vernehmen nach keinen Überblick über die möglichen Auswirkungen einer GM-Insolvenz auf Opel. Als sicher gilt, dass die Rettung der europäischen Konzerntöchter dadurch erheblich erschwert würde.
Allerdings dürften sich auch schnelle Finanzspritzen für Opel als schwierig gestalten: Diese dürfe der Bund insolventen Firmen eigentlich nicht gewähren. "Das Beste, was wir bis Ende Mai realistisch mit GM erreichen können, ist ein Letter of Intent oder ein verbindliches Angebot für Opel", zitierte die Zeitung nicht näher bezeichnete Quelle in Regierungskreisen.
Quelle: ntv.de, dpa