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Börsenkrise und Konjunktur Berlin räumt Risiken ein

Die Bundesregierung warnt in ihrem neuen Jahreswirtschaftsbericht vor zahlreichen Risiken für den weiteren Konjunkturverlauf im Jahr 2008. Diese werden insbesondere in den Inflationsgefahren mit negativen Auswirkungen auf Einkommen und Konsum sowie in den Turbulenzen an den Finanzmärkten gesehen.

"Ein Risiko besteht darin, dass sich der Wachstumsschwerpunkt nicht im erwarteten Maße von der Außenwirtschaft hin zur Binnenwirtschaft und dort insbesondere zum privaten Konsum hin verschiebt", heißt es in dem Bericht, der der "Financial Times Deutschland" (FTD) vorliegt.

"Zieht das Preisniveau über Erwarten stark an, wird das real verfügbare Einkommen und damit der private Konsum gedämpft", schreiben die Volkswirte aus dem Hause von Wirtschaftsminister Michael Glos. Der CSU-Politiker präsentiert den Bericht am Mittwoch in Berlin. Der Inflationsdruck könne durch hohe Tarifabschlüsse stärker werden, warnt die Regierung. Für 2008 nimmt sie eine Teuerung von 2,3 Prozent an.

In ihrem Jahreswirtschaftsbericht hat die Regierung wie bereits bekannt ihre bisherige Wachstumsprognose für 2008 von 2,0 auf 1,7 Prozent gesenkt. Doch auch diese Einschätzung könnte aus Sicht der Regierung noch zu optimistisch sein: Neben der Inflationsgefahr sieht sie weitere, vor allem außenwirtschaftliche Risiken. "Ursachen dafür liegen in einer Ausweitung der US-Hypothekenkrise auf Banken und Investoren weltweit." Dadurch ausgelöste "Turbulenzen an den Finanzmärkten könnten sich in einer stärkeren Abschwächung der Weltkonjunktur niederschlagen", zitiert die FTD aus dem Bericht. Die Prognose wurde noch vor den Kursstürzen an den Börsen am Montag abgeschlossen.

Die Regierung geht aber von einem Zuwachs des privaten Konsums um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus, nach einem Minus von 0,3 Prozent 2007. Sie erwartet im Jahresdurchschnitt einen Ölpreis von rund 95 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) und einen Euro-Kurs von 1,45 US-Dollar. Beim Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) werden unverändert 4,0 Prozent angenommen.

Quelle: ntv.de

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