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Überflugstreit mit Russland Berlin will EU einschalten

Der Streit um Überflugrechte für die Lufthansa-Frachttochter Cargo über Russland spitzt sich zu. In dem seit Tagen schwelenden Konflikt verlangt Russland nach Angaben der Lufthansa nun, ihr derzeitiges Frachtflugdrehkreuz von Kasachstan nach Sibirien zu verlegen. Ein Sprecher der Fluggesellschaft bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Welt". Lufthansa Cargo darf nach Angaben des Unternehmens Russland seit Sonntag nicht mehr überfliegen. Die Bundesregierung erwägt gar die Europäische Union einzuschalten, um den Konflikt beizulegen.

Nach Angaben der Lufthansa fordert die russische Regierung, das Cargo-Drehkreuz kurzfristig vom kasachischen Astana ins sibirische Krasnojarsk zu verlegen. Diese Forderung sei absurd. "Wir hoffen jetzt auf eine schnelle politische Lösung. Dazu müssen die zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt werden", sagte ein Lufthansa-Sprecher.

Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums in Berlin sagte, die auf Staatssekretärsebene geführten Gespräche zwischen dem deutschen und russischen Verkehrsministerium würden fortgesetzt. "Wir prüfen parallel, ob auch Fluggesellschaften anderer Länder betroffen sind. Zudem prüfen wir, ob die Europäische Union eingeschaltet wird." Bundeskanzleramt, Auswärtiges Amt und Bundeswirtschaftsministerium seien in die Gespräche eingebunden.

Nach Angaben von Lufthansa Cargo war der Überflug-Antrag von den russischen Behörden kurzfristig abgelehnt worden. Deutschland hatte daraufhin nach Angaben aus Regierungskreisen zunächst mit einem vom Luftfahrtbundesamt verhängten Einflugverbot für russische Frachtmaschinen geantwortet, das dann aber wieder zurückgenommen wurde.

Lufthansa Cargo fliegt 49 Mal pro Woche von Frankfurt nach Astana und zurück. Da der russische Luftraum nun umflogen werden muss, dauert der Flug nach Unternehmensangaben pro Strecke eineinhalb Stunden länger. Laut Lufthansa werden dadurch pro Woche 600.000 Liter mehr Kerosin verbraucht.

Quelle: ntv.de

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