Es bleibt in der Familie Besitzerwechsel bei Holtzbrinck
26.03.2009, 15:36 UhrDieter von Holtzbrinck, der frühere Chef der Stuttgarter Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, erwirbt zum 1. Juni 2009 Beteiligungen an den überregionalen Zeitungen der Verlagsgruppe. Er kauft die Verlagsgruppe Handelsblatt und die Berliner Tagesspiegel-Gruppe zu je hundert Prozent sowie eine 50-prozentige Beteiligung am Hamburger Zeit-Verlag. Die Holtzbrinck- Gruppe wird aktuell von Dieter von Holtzbrincks Bruder Stefan geleitet.
Durch den Kauf würden die Verbindlichkeiten der Holtzbrinck-Verlagsgruppe gegenüber Dieter von Holtzbrinck und seiner Stiftung getilgt, hieß es. Dieter von Holtzbrinck hatte die Verlagsgruppe 2006 verlassen. Sein Vermögen sollte schrittweise in eine Familienstiftung überführt werden. Nach Medienberichten sah die Regelung vor, dass der Verleger im Ruhestand als eine Art Auszahlung auf Raten jährlich eine hohe Summe von der Verlagsgruppe erhält. Dabei soll es sich um bis zu 30 Mio Euro im Jahr gehandelt haben.
Die Rückzahlungen haben die Geschäfte der Verlagsgruppe dem Medienbericht zufolge nachhaltig beeinflusst und die Eigenkapitalbasis erheblich geschwächt. Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck teilte nun mit, der Verkauf der Titel schaffe ihr Spielraum, um in Zeiten einer weltweiten Rezession und des Umbruchs im Medienbereich ihre strategischen Pläne zu realisieren. Zugleich würden die genannten Unternehmen einen ihnen vertrauten Verleger erhalten, der als Geschäftsführender Gesellschafter der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck diese Häuser seit den 70er bzw den 90er Jahren ausgebaut hat und deren publizistische Eigenständigkeit in Familienbesitz garantiert.
Die derzeit zur Verlagsgruppe Handelsblatt zählenden Tochterunternehmen Spotlight-Sprachverlag, Lebensmittelpraxis-Verlag und der Buchverlag Schaeffer-Poeschel sollen bei der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck verbleiben.
Quelle: ntv.de