Siemens-Affäre Bestechung in Argentinien?
09.08.2008, 17:47 UhrIn der Siemens-Affäre sind Hinweise aufgetaucht, wonach der Technologiekonzern Ende der 1990er Jahre womöglich auch hochrangige Politiker in Argentinien bestochen haben könnte. Darunter könne auch der frühere Staatschef Carlos Menem sein, berichtete der "Spiegel".
Demnach hatte Menems Regierung 1998 mit Siemens einen Vertrag über den Aufbau eines elektronischen Passsystems unterzeichnet. Fernando de la Ra, der im Dezember 1999 Menem ablöste, kündigte 2001 den Vertrag überraschend. Schon bald seien Gerüchte über Schmiergeldzahlungen an die Menem-Regierung kursiert. Eine handschriftliche Gesprächsnotiz über ein Treffen Ende Dezember 2000 zwischen Siemens-Mitarbeitern und Beratern in Buenos Aires erhärte nun diesen Verdacht.
Den "Spiegel"-Recherchen zufolge sollen jeweils 9,75 Mio. Dollar an einen "CC" aus dem "Innenministerium" sowie an "HF" gegangen sein, "CM" habe 16 Mio. Dollar bekommen. Interne Ermittler bei Siemens spekulierten nun, hinter den Kürzeln könnten sich der frühere Innenminister Carlos Corach, sein Staatssekretär Hugo Franco und eben Ex-Staatschef Carlos Menem verbergen.
Quelle: ntv.de