Pleitewelle bei BMW-Händlern Betriebsrat sieht schwarz
23.08.2008, 18:03 UhrDer Betriebsratschef von BMW befürchtet einem Bericht zufolge eine Pleitewelle unter den Händlern des bayerischen Oberklasse-Autobauers. "Da sich in den vergangenen Monaten die Neufahrzeuge nur sehr schwer und schleppend verkauft haben, haben sich die Lagerbestände bei den Händlern exorbitant erhöht", zitierte die Branchenzeitung "Automobilwoche" aus einem internen Schreiben von Gesamtbetriebsratschef Manfred Schoch. "Bei einer weiteren Erhöhung der Lagerbestände muss man damit rechnen, dass rund zehn Prozent der Händler in die Insolvenz gehen würden."
Schoch fordert dem Bericht zufolge Eile bei der Entwicklung eines reinen Elektro-BMW auf Basis der kleinen 1er-Reihe. Der sogenannte "City Electric Sprinter" solle möglichst schon in zwei Jahren zur Verfügung stehen. Dann "würde sich der Betriebsrat wohler fühlen als gegenwärtig", zitierte ihn die Zeitung. BMW hatte Ende Juli die Gewinnerwartungen drastisch gesenkt und bei seinem Sparkurs die Stellschrauben angezogen.
Von den gedrosselten Absatzerwartungen in einzelnen Regionen sei besonders das Stammwerk in München betroffen, in dem die Dreier-Limousine und der Touring (Kombi) produziert werden sowie die großvolumigen Acht-, Zehn- und Zwölfzylinder-Motoren. "Die gesamte weltweite Nachfrage an Achtzylindern könnten wir in vier Tagen in der Woche im Einschichtbetrieb produzieren", schrieb Schoch dem Bericht zufolge. Ab 2011 sollten deshalb in München Vierzylinder-Aggregate gebaut werden. Dazu habe der Betriebsrat Zugeständnisse bei Arbeitszeiten und Entlohnung machen müssen, warb Schoch um Verständnis.
Quelle: ntv.de