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Siemens-Entlassungen Blaue Briefe bis August

Der Elektrokonzern Siemens will bis Ende August die vom massiven Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter benennen. Das geht aus internen Dokumenten des Unternehmens hervor. Ein Sprecher wollte dies allerdings nicht bestätigen. Er erklärte aber: "Wir stimmen uns dabei ganz eng mit den Betriebsräten ab." Zugleich betonte der Sprecher: "Wir halten uns an getroffene Absprachen und werden eventuelle Maßnahmen erst nach Abschluss eines Interessenausgleichs umsetzen." Dazu wolle das Unternehmen schnell die Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite aufnehmen. Dies sei auch im Sinne der Mitarbeiter, "da die Phase der Unsicherheit so möglichst kurz gehalten wird". Siemens will weltweit knapp 17.000 Arbeitsplätze abbauen, davon 5250 in Deutschland.

Bei einem Treffen mit Siemens-Chef Peter Löscher appellierte Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) derweil an die soziale Verantwortung des Konzerns. Oberstes Gebot für Siemens müsse jetzt die Sozialverträglichkeit der Maßnahmen sein, mahnte Beckstein laut Mitteilung bei dem Treffen in der Staatskanzlei. Der Ministerpräsident habe auch auf eine möglichst einvernehmliche Lösung mit den Arbeitnehmern gepocht. Dabei gehe es darum, die Auswirkungen auf Bayern so gering wie möglich zu halten. Löscher habe versichert, dass man in den anstehenden Verhandlungen mit den Vertretern der Arbeitnehmer die Sozialverträglichkeit der Maßnahmen als "besonders wichtiges Gebot" sehe, hieß es.

Gewerkschaften beraten Ende Juli

Hintergrund des Stellenabbaus bei Siemens sind geplante Kostensenkungen in Verwaltung und Vertrieb von 1,2 Milliarden Euro bis 2010 sowie der Umbau von Geschäftsbereichen. Die Arbeitnehmervertreter wollen ab 22. Juli zu einer mehrtägigen Gesamtbetriebsratssitzung in Krefeld zusammenkommen, um sich über ihre Verhandlungslinie zu verständigen. Betriebsräte und IG Metall hatten die Stellenabbau-Pläne von Siemens als überzogen kritisiert, ihren Widerstand angekündigt und notfalls auch mit Streik gedroht.

Im weiteren Prozess sollten nun die Siemens-Führungskräfte und Personalreferenten Gespräche mit den Betroffenen zu weiteren Details führen, hieß es. Es gehe auch darum, zu klären, wer möglicherweise in die Altersteilzeit wechseln könnte und welchen Mitarbeitern andere Angebote gemacht werden könnten.

Quelle: ntv.de

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