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Schlechte Aussichten Börse sucht Boden

Die Stimmung an den Finanzmärkten ist schlecht. Die Kursverluste gestern und die Aussichten für die kommenden Tagen bereiten den Händlern tiefe Sorgenfalten. Die zentrale Frage ist, wann sich die Märkte von den derzeitigen Schockwellen erholen?

Bis zum März-Tief 2007 bei 6.437 Punkten gebe es für den DAX keine technischen Unterstützungen mehr, meint ein Analyst. Zwischenerholungen dürften von kurzer Dauer sein und spätestens bei einem Pullback-Kreuz bei 7.130 Punkten zum Erliegen kommen. "Die Tendenz zeigt über den Tag hinaus auch weiterhin klar nach unten", meint der Analyst.

Sollte die US-Notenbank allerdings die Fed Funds Rate um 100 Basispunkte senken, dann könne dem DAX wider Erwarten ein rasches Rebreak über 7.130 Punkte gelingen. "Save the Money" laute dessen ungeachtet weiter die Devise für Aktien bei einem voraussichtlich erneut sehr volatilen Handel.

Gegenbewegung ist überfällig

Ein Händler zeigt sich unsicher über die weitere Entwicklung an Europas Börsen. Eine Gegenbewegung sei zwar überfällig, der anhaltende Ausverkauf an den asiatischen Börsen lasse eine Erholung allerdings sehr zweifelhaft erscheinen. In Bombay wurde zwischenzeitlich der Handel wegen der großen Verluste ausgesetzt. Die große Frage sei nun, wie Wall Street am Nachmittag mit den Vorgaben umgehen werde. Ohne positive Signale aus den USA werde es wohl keine signifikante Gegenbewegung geben.

Als belastend könnten sich anhaltende Basket-Verkäufe erweisen, die häufig durch Computer-Programme ausgelöst werden. Am Vortag sind eine ganze Reihe von Verkaufswellen auf die Börsen niedergeschlagen. Zunehmend in den Blick der Märkte dürfte die Federal Reserve geraten. Die Spekulationen um eine vorgezogene Leitzinssenkung dürften wieder aufflackern.

Eine solche dürfte die Märkte zwar kurzfristig entlasten, könnte aber mit etwas Abstand als eine Art Kapitulationserklärung der US-Notenbank verstanden werden. Am Berichtstag dürfte die Leitzinsentscheidung der Bank of Canada am Nachmittag daher aufmerksam verfolgt werden. Unternehmensnachrichten dürften auch am Berichtstag keine Bedeutung haben. Im Bankensektor steht die Bekanntgabe der Quartalszahlen der Bank of America im Blick.

Finanzsektor im Fokus

"Wir sind weit davon entfernt, zu Käufen zu raten, auch wenn Aktien auf den erreichten Niveaus günstig zu sein scheinen", heißt es am Morgen in einem Broker-Kommentar. Gewinnprognosen von Unternehmen seien momentan kaum zu trauen angesichts der Finanzkrise in den USA und deren Auswirkungen auf die weltweite Konjunktur und somit auf die Geschäfte der Unternehmen.

Angesichts der hohen Verluste von Vermögenswerten weltweit dürften die Aktienmärkte erneut Abschreibungen seitens der Unternehmen einpreisen, heißt es weiter. Diese wiederum dürften die bisherigen Gewinnerwartungen Makulatur werden lassen. Insofern seien Kursverluste vor allem im gesamten Finanzsektor "alles andere als eine Überraschung", merkt ein Broker an.

Auch diejenigen Unternehmen, die in den vergangenen Jahren in großem Umfang Zukäufe getätigt haben, müssten Abschreibungen auf die stark gesunkenen Werte vornehmen.

Quelle: ntv.de

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