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Fraport oder Hochtief Britische Airports im Visier

Der größte deutsche Baukonzern Hochtief und der Flughafenbetreiber Fraport nehmen die Londoner Flughäfen ins Visier. "Wenn ein Flughafen in Großbritannien zum Verkauf anstünde, würden wir das prüfen", sagte eine Hochtief-Sprecherin.

Ein Fraport-Sprecher sagte, der Flughafenbetreiber sei grundsätzlich an jedem zum Verkauf stehenden Flughafen interessiert. Falls es zu einer von den Wettbewerbshütern erzwungenen Veräußerung komme, werde Fraport die Sinnhaftigkeit und die Bedingungen einer Beteiligung prüfen.

Die britische Wettbewerbskommission könnte noch diese Woche die Zerschlagung des Flughafenbetreibers BAA empfehlen. Mit diesem Szenario rechnet auch BAA-Chef Nigel Rudd. Die Behörde untersucht, ob die Tochter des spanischen Mischkonzerns Ferrovial als Eigentümer der drei Londoner Flughäfen Heathrow, Gatwick und Stansted den Wettbewerb beeinträchtigt.

Airport als zweites Standbein

Experten erwarten, dass BAA aufgefordert wird, zwei Londoner Flughäfen und ein in Schottland zu verkaufen. Solch ein Zukauf würde gut ins Konzept von Hochtief passen. Gatwick wäre für den Essener Konzern ein "interessanter Flughafen", unterstrich die Sprecherin. Hochtief setzt verstärkt auf das Auslandsgeschäft und Dienstleistungen wie das Betreiben von Flughäfen, um sich unabhängiger vom zyklischen Baugeschäft zu machen. Unter anderem bewirbt sich das Unternehmen derzeit um den zu privatisierenden Flughafen im russischen Sankt Petersburg.

Fraport sieht sich bei Zukäufen nach eigenen Angaben weniger als Finanzinvestor. Das Unternehmen setze vor allem darauf, die eigenen Kenntnisse aus dem Flughafenbetrieb über die Unternehmensführung einzubringen. Vor kurzem hatte Fraport Managementverträge zum Betrieb und Ausbau der Flughäfen in Riad und Dschidda in Saudi-Arabien unterzeichnet.

Viele Haie im Fischbecken

Der sich anbahnende Verkauf der Flughäfen in Großbritannien weckt nicht nur Begehrlichkeiten deutscher Unternehmen. Einem Zeitungsbericht zufolge liegen BAA Offerten für den Flughafen Gatwick bereits vor. Dabei würden die Interessenten bis zu drei Milliarden Pfund (rund 3,8 Mrd. Euro) bieten, berichtete die "Sunday Times". Neben Hochtief zählten Macquarie aus Australien, die Manchester Airport Group und der Investmentfonds von General Electric und Credit Suisse, Global Infrastructure Partners, zu den Interessenten.

Quelle: ntv.de

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