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Das Ringen um Opel Brückenfinanzierung steht

Vertreter der Bundesregierung und deutscher Banken haben sich auf ein Modell einer Brückenfinanzierung für den Autobauer Opel verständigt. Das verlautete aus Regierungskreisen in Berlin. Die Beratungen seien erfolgreich gewesen. Allerdings müsse noch die Investorenfrage geklärt werden.

Am dem Gespräch haben neben Vertretern der Bundesregierung und Länder auch Vertreter mehrerer Banken teilgenommen, darunter der staatlichen KfW, der Landesbanken und Förderinstitute der betroffenen Opel-Länder sowie der Commerzbank. An dem Treffen teilgenommen hatte auch der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank.

Am Mittwoch läuft für mögliche Opel-Investoren eine Frist zur Abgabe eines Konzepts aus. Eine Runde im Kanzleramt unter Leitung von Regierungschefin Angela Merkel will die Konzepte erörtern. Zu den Interessenten gehören der italienische Fiat-Konzern und der kanadisch-österreichische Autozulieferer Magna.

Finanzminister Peer Steinbrück hält nur die Konzepte des italienischen Autobauers Fiat und des österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna für interessant. Beim dritten Interessenten handele es sich mit Ripplewood um einen "reinen Finanzinvestor". Wenn der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) in den USA nicht bis Ende Mai einen tragfähigen Rettungsplan vorlegt, droht die Insolvenz - mit Folgen auch für Opel.

IG Metall sieht Fiat-Konzept skeptisch

Unterdessen kam Fiat-Chef Sergio Marchionne zum ersten Mal mit der IG Metall in Frankfurt zusammen. Der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber zeigte sich im Anschluss nicht überzeugt von den Plänen der Italiener. Huber sprach von unterschiedlichen Traditionen und Kulturen der Mitbestimmung in Italien und Deutschland. Auch das grundsätzliche Problem der sehr ähnlichen Modellpaletten beider Hersteller sei nicht ausgeräumt worden, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende.

Die IG Metall hatte in der Vergangenheit mehrfach den Fiat- Konkurrenten Magna als möglichen Opel-Investor bevorzugt. Huber hat nach eigenen Angaben dem Fiat-Chef eine Reihe von Bedingungen für die Zustimmung der Gewerkschaft zu einer Opel-Übernahme durch Fiat genannt. Neben Standortgarantien, einer soliden Kapitalausstattung des Investors und einer weitgehenden künftigen Eigenständigkeit von Opel sei über die Mitbestimmung in einem künftigen europäischen Auto- Konglomerat gesprochen worden.

Deutsche Delegation nach Washington?

Unterdessen arbeitet die Bundesregierung fieberhaft an einem Treuhandmodell, um Opel mehr Zeit für die Verhandlungen zu geben. Damit soll Opel Deutschland aus dem Gesamtkonzern herausgelöst werden, um negative Auswirkungen einer GM-Insolvenz auf die deutsche Tochter zu vermeiden. Für das Modell ist die Zustimmung von GM und der US-Regierung nötig.

Laut Steinbrück kommen von der US-Regierung und GM aber bislang keine eindeutigen Signale. Eine Delegation aus Deutschland reist möglicherweise am Wochenende für Verhandlungen nach Washington. Daran beteiligen sich dann voraussichtlich das Bundeskanzleramt sowie das Wirtschafts- und das Finanzministerium.

Quelle: ntv.de, rts / dpa

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