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Streit um Opec-Quote Bush fordert mehr Öl

In der Organisation der erdölexportierenden Staaten (Opec) gehen die Ansichten zur Preisentwicklung beim Rohöl auseinander. Vertreter der Opec-Staaten zeigten sich vor ihrem Treffen am Mittwoch in Wien uneinig im Hinblick auf den weiteren Umgang mit den Fördermengen. Opec-Präsident Chakib Khelil sagte, die beiden Optionen seien weiterhin auf dem Tisch, die Ölmenge zu senken oder beizubehalten. Eine Prognose, wie sich die Organisation entscheidet, wollte er nicht abgeben.

In seiner Funktion als algerischer Öl-Minister befürworte er einen niedrigeren Öl-Ausstoß, sagte Khelil. "Mittelfristig wäre eine Senkung wohl die richtige Entscheidung." Dies sei jedoch nicht die Meinung der gesamten Opec. Er fügte hinzu, dass die Opec-Minister für ihre Entscheidungen zur Fördermenge nicht auf die Opec-Treffen angewiesen seien. "Als Präsident habe ich jederzeit die Möglichkeit, meine Kollegen anzurufen und eine Entscheidung zu treffen", sagte Khelil.

Ölminister anderer Länder deuteten dagegen im Vorfeld an, die Fördermenge werde wahrscheinlich vorerst nicht verändert. US-Präsident George W. Bush hatte es als Fehler der Opec bezeichnet, das hohe Preisniveau zuzulassen und so die Wirtschaft der Käuferländer zu schwächen. Einige Mitglieder, darunter der Iran, haben sich ungeachtet der ständig steigenden Preise sogar für eine Senkung der Quoten ausgesprochen.

Die US-Regierung drängte die ölproduzierenden Länder, auf eine ausreichende Ölversorgung der Märkte hinzuwirken. "Ohne Frage hat der hohe Preis für Treibstoff das Wachstum der Wirtschaft in den USA belastet", sagte Bush. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl war am Montag mit 103,95 US-Dollar auf ein Rekordhoch geklettert.

Verbraucherländer fordern von der Opec deshalb, die Fördermenge zu erhöhen, um die Märkte zu beruhigen und eine Rezession zu verhindern. In der Vergangenheit hatten Opec-Minister erklärt, der Anstieg der Ölpreise sei auf Faktoren wie die Dollarschwäche und Spekulationen am Markt und nicht auf ein zu geringes Angebot zurückzuführen.

Quelle: ntv.de

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