Gewinnrückgang voraus Celesio warnt
12.03.2008, 10:37 UhrEuropas größter Pharmahändler Celesio wird im laufenden Jahr voraussichtlich erstmals seit 21 Jahren einen Gewinnrückgang verbuchen. Der Stuttgarter Konzern teilte am Mittwoch mit, negativ zu Buche schlügen voraussichtlich höhere Abschreibungen und gestiegene Finanzierungskosten für die im vergangenen Jahr zugekauften Apotheken in Großbritannien und für die Übernahme des Versandhändlers DocMorris in Deutschland.
Im laufenden Jahr sei zudem mit Einbußen durch einen anhaltend schwachen Kurs des britischen Pfunds zu rechnen. Die seit Herbst wirksamen Preiskürzungen im britischen Apothekenmarkt schlügen ebenfalls mit voller Wucht durch.
Der Vorsteuergewinn werde währungsbereinigt im laufenden Jahr voraussichtlich sinken, warnte Celesio-Chef Fritz Oesterle, dessen Vertrag am Montag bis 2013 verlängert worden war. Der Umsatz soll 2008 - ohne Berücksichtigung von Währungseffekten - um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz zulegen.
2007 besser als erwartet
Im zurückliegenden Jahr übertraf Celesio bei Umsatz und Gewinn die Vorjahresmarken und die gedämpften Erwartungen der Analysten. Der Vorsteuergewinn kletterte 2007 um 3,1 Prozent auf 608,8 Mio. Euro. Analysten hatten beim Vorsteuergewinn im Schnitt nur mit einem Plus von zwei Prozent auf 602 Mio. gerechnet.
Der Umsatz habe trotz der Kürzungen im britischen Gesundheitswesen und der anhaltenden Rabattschlacht im Großhandel noch um 3,6 Prozent auf 22,3 Mrd. Euro zugelegt, teilte der Konzern mit. Die Dividende soll für 2007 um 2,7 Prozent auf 0,77 Euro je Aktie steigen. Damit würde Celesio wie in den Vorjahren rund 30 Prozent des Jahresüberschusses an die Aktionäre ausschütten.
Celesio wird von der Haniel-Gruppe kontrolliert, die den Großteil der Dividendensumme einstreicht.
Quelle: ntv.de