Neuer Exportweltmeister China löst Deutschland ab
26.07.2007, 07:41 UhrDeutschland verliert nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) im kommenden Jahr den Titel des Exportweltmeisters an China. "Grund ist das rasante Wirtschaftswachstum: Chinas Ausfuhren werden 2007 und 2008 um jährlich über 20 Prozent zulegen. Damit löst die Volksrepublik Deutschland nach fünf Jahren an der Spitze ab", sagte DIHK-Chefvolkswirt Axel Nitschke der "Bild"-Zeitung.
Fast 60 Prozent aller Ausfuhren Chinas werden laut DIHK von Unternehmen mit deutscher Beteiligung getätigt. "Über diesen Umweg profitieren auch deutsche Unternehmen vom Boom der chinesischen Wirtschaft", sagte Nitschke. Die Umfrage führte die DIHK dem Blatt zufolge unter den Auslands-Handelskammern durch.
Die Erwartung, dass China Deutschland 2008 als Exportweltmeister ablösen wird, war bereits in der im April in Genf vorgelegten Außenhandelsstatistik der Welthandelsorganisation WTO geäußert worden. Demnach wird China bereits in diesem Jahr die USA verdrängen und sich auf den zweiten Platz der Exportrangliste setzen.
Im vergangenen Jahr stieg der Wert der aus China ausgeführten Waren und Dienstleistungen um 27 Prozent auf 969 Mrd. Dollar - Hongkong nicht eingerechnet. Damit erzielte China die größte Steigerungsrate aller großen Wirtschaftsmächte. Insgesamt nahm der globale Außenhandel 2006 um 15 Prozent auf 11,76 Billionen Dollar zu. In dieser höchsten Zuwachsrate seit sechs Jahren kommt auch der Preisanstieg bei Öl und Gas sowie bei Metallen zum Ausdruck. Preisbereinigt ergab sich ein realer Zuwachs von acht Prozent. In diesem Jahr erwartete die WTO eine Abschwächung auf drei Prozent.
Quelle: ntv.de