Tiefpunkt im ersten Quartal Chinas Wirtschaft lahmt
05.01.2009, 08:26 UhrChinas Wachstum wird nach Einschätzung eines Wirtschaftsberaters der Regierung im ersten Quartal seinen Tiefpunkt erreichen. Im zweiten Jahresviertel dürfte sich die Wirtschaft dann wieder erholen und im dritten Quartal zu einer "normalen" Expansion zurückfinden, sagte Zheng Xinli, Vizedirektor des Forschungsinstituts der Kommunistischen Partei, in einem Interview mit "People's Daily".
Ähnlich äußerte sich Fan Jianping, Direktor der Forschungsabteilung des State Information Center, in der "Shanghai Securities News". Chinas Wachstum wird sich Fan zufolge im ersten Quartal weiter abschwächen; angesichts der von der Regierung beschlossenen Konjunkturmaßnahmen sei anschließend aber eine Erholung zu erwarten. Im Gesamtjahr 2009 rechnet Fan mit einem Anstieg des BIP um 8,5 Prozent.
Chinas Wachstum hatte sich im vergangenen Jahr zunehmend abgeschwächt. Im dritten Quartal 2008 hatte sich das Wachstum auf 9,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal belaufen, nach einem BIP-Anstieg von 10,1 Prozent im zweiten Quartal und um 10,6 Prozent im ersten Jahresviertel.
Die Konjunkturabkühlung setzt die chinesischen Staatsfinanzen unter Druck. "2009 wird das Problem unausgewogener Einnahmen und Ausgaben auftreten", sagte Finanzminister Xie Xuren. Die Einnahmen dürften wegen der Konjunkturabkühlung, sinkender Unternehmensgewinne und Steuersenkungen schrumpfen.
Dennoch wolle China die Steuern für Unternehmen und private Einkommen in diesem Jahr weiter senken, sagte Xie. Auch die Steuernachlässe für Exporteure sollen erhöht werden, vor allem für solche in arbeitsintensiven Branchen. Die Regierung hatte bereits angekündigt, ein Konjunkturprogramm in Höhe von umgerechnet rund 586 Mrd. US-Dollar auf den Weg bringen. Die Steuereinnahmen waren im November um 3,1 Prozent eingebrochen. In den Monaten zuvor hatte es noch zweistellige Zuwächse gegeben.
Quelle: ntv.de