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Nach Gewinneinbruch Citigroup-Boss wird gehen

Der Chef des größten US-Finanzkonzerns Citigroup, Charles Prince, steht wegen massiver Probleme durch die Kreditkrise laut Medienberichten vor dem Rücktritt. Der 57-Jährige wolle bei einem kurzfristig angesetzten Krisentreffen des Verwaltungsrates der Bank am Sonntag seinen Hut nehmen, berichtete das "Wall Street Journal".

Prince wäre bereits der zweite Chef einer amerikanischen Top-Bank binnen einer Woche, der wegen Milliardenabschreibungen durch die Hypotheken-Krise gehen müsste. Erst am Dienstag war Merrill Lynch-Chef Stan O'Neal zurückgetreten. Weder der seit vier Jahren amtierende Prince noch die Citigroup wollten sich zu den Berichten äußern. Der "New York Times" zufolge soll ein Findungsgremium umgehend die Suche nach einem Nachfolger für Prince aufnehmen.

Die Citigroup hatte wegen der Kreditmarkt-Krise im dritten Quartal einen drastischen Gewinneinbruch um mehr als die Hälfte verbuchen müssen. Wie andere Großbanken weltweit nahm sie milliardenschwere Abschreibungen vor.

In den vergangenen Tagen wuchsen an der Wall Street Zweifel, dass die bisherigen Bereinigungen ausreichend waren. Bei dem Krisentreffen des Citigroup-Verwaltungsrates solle es auch um mögliche weitere Milliardenverluste gehen, sagten Insider laut "Wall Street Journal".

Der Aktienkurs der Citigroup war allein in der vergangene Woche um rund 10 Prozent und seit Jahresbeginn um fast ein Drittel gefallen auf zuletzt 37,73 Dollar. Der Druck von Aktionären und Analysten war immer größer geworden. Die Spekulationen um Prince' Rücktritt ließen die Aktie am Freitagabend im nachbörslichen Handel deutlich steigen.

Quelle: ntv.de

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